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  • Bundeswehrsoldaten mit einem Maschinengewehr in Afghanistan
  • Foto: imago/StockTrek Images

Das Afghanistan-Desaster: Unglaublich, wie die Welt aussah, als dieser Krieg begann

KOMMENTAR –

Vor 20 Jahren rauchte Gerhard Schröder selbstgefällig Zigarre, Putin war frisch gewählter Hoffnungsträger des Westens, China politisch unbedeutend, Saddam Hussein, Gaddafi und Mubarak saßen fest im Sattel. Die Türkei war auf Europa-Kurs, der Euro frisch und unschuldig und Angela Merkel eine belächelte CDU-Chefin auf Abruf. Der Klimawandel interessierte niemanden, Handys konnten gerade mal SMS verschicken und Politologen erklärten den Westen zum finalen Gewinner der Geschichte.

Das war die Welt, als der Krieg am Hindukusch begann. 20 Jahre, der längste Krieg in der US-Geschichte, doppelt so lange wie Erster und Zweiter Weltkrieg zusammen.

Der Afghanistan-Krieg endet mit einer Niederlage des Westens

Es sollte ein kurzer Einsatz werden. Ein bisschen Luftunterstützung, die Drecksarbeit am Boden sollte die „Nordallianz“ erledigen, eine wilder Haufen regionaler Warlords. Joschka Fischer gab den Geostrategen, fabulierte vom „Great Game“ in Zentralasien, deutsche Generäle waren stolz, auch mal mitmischen zu dürfen.

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Leider hatte man keine Ahnung von Afghanistan – und der Demokratie-Export mit Splitterbomben und Panzerhaubitzen entpuppte sich als Illusion. Es gab kein realistisches Ziel, keine Strategie, nur immer mehr Tote. Jetzt übernehmen wieder die Islamisten. Was für ein Desaster. 

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