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  • So ungefähr soll die Röhre aussehen, wenn sie fertig ist.
  • Foto: Smart City Loop

Mega-Rohrpost für Hamburg: Firma plant Elbtunnel für Pakete – dabei gab‘s das schon mal

Ein Tunnel nur für Pakete in Hamburg? Schon im Oktober soll die Suche nach Investoren für die „Warentransportröhre“ starten, wie der Gewerbeimmobilienentwickler Four Parx mittteilt. Die Röhre soll ab 2024 ein Lager in Wilhelmsburg mit einer Verteilerstelle in der Innenstadt verbinden – quasi ein Elbtunnel für Pakete. Dabei gab es sowas schon mal in Hamburg: Die Rohrpost scheiterte 1976 kläglich. 

Mit dem unterirdischen Paletten-Transport sei es möglich, 1.500 LKW-Fahrten in Hamburg pro Tag und somit CO2-Ausstöße von über 10.000 Tonnen jährlich zu sparen. Konzipiert wurde das Transportsystem von dem Kölner Unternehmen Smart City Loop. 

Und so soll der Elbtunnel für Pakete funktionieren: Über Aufzüge gelangen die Waren in die Röhren und wieder hinaus. Fahrerlose Transportsysteme (FTS) sollen die Waren von A nach B bringen, digital gesteuert. Am Ziel sollen E-Autos den Weitertransport übernehmen.

Mega-Rohrpost für Hamburg: Firma plant Elbtunnel für Pakete 

System Smart City Loop

Mit fahrerlosen Transportsystemen werden die Waren von A nach B transportiert.

Foto:

Smart City Loop

Typische Probleme von Großstädten wie Staus, Lärm und Abgase sollen mit dem Pilotprojekt in Hamburg angegangen werden. „Sowohl im Transport als auch beim Empfänger wird es dadurch Vorteile geben“, so Ingrid Janßen von Smart City Loops der MOPO gegenüber. Die Kosten sollen nach Angaben von Smart City Loop auf eine Zahl im unteren dreistelligen Millionenbereich hinauslaufen.

Hamburger Rohrpost: 1976 gescheitert

Großrohrenpost

Unter der aufgerissenen Straße am Adolphsplatz sieht man die Rohre der Großrohrenpost.

Foto:

Museumsstiftung Post und Telekommunikation

Das erste Hamburger Großrohrpost-Projekt scheiterte: Zwischen 1962 und 1976 wurde die Post unterirdisch zwischen den Ämtern hin und her geschossen. Doch schon während des Baus gab es Komplikationen: Kaimauern, Betonklötze und andere Steine wurden den Arbeiten in den Weg gelegt. Wenige Tage nach der Einweihung dann die Sturmflut. In einem Postamt standen Keller und Maschinen unter Wasser.

Das Ende kam 1976, der Grund: Zu massive Störungen wegen der Röhren, zu hohe Kosten und ein abebbendes Briefaufkommen. 20 Millionen Mark sind insgesamt in das Projekt geflossen.

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Janßen erklärt der MOPO, dass die Unternehmen bei der neuen Röhre hingegen sehr zuversichtlich seien: „Man sieht ja, was jetzt schon unter der Erde und Elbe verläuft und funktioniert. Das Konzept der Röhre ist mit unseren Ingenieuren abgesprochen worden. Wir haben keinerlei Bedenken.” 

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