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Die Corona-Maßnahmen können die Psyche heftig belasten, wie eine Studie der Asklepios-Kliniken zeigt.
  • Die Corona-Maßnahmen können die Psyche heftig belasten, wie eine Studie der Asklepios-Kliniken zeigt.
  • Foto: picture alliance/dpa/Sina Schuldt

Massiv unterschätzt: So viele Deutsche leiden psychisch unter Corona

Angst vor Infektion, Lockdown und permanente Unsicherheit – klar ist: Die Corona-Pandemie schlägt ganz massiv auf die Psyche der Menschen. Wie massiv genau, wurde jetzt in einer Studie der Asklepios-Kliniken untersucht: Zwei Gruppen sind ganz besonders betroffen.

Nur ein Drittel gibt demnach an, „gering“ unter den Folgen der Corona-Pandemie zu leiden. Demgegenüber stehen 41 Prozent, die laut eigener Aussage „mittelmäßig“ und sechs Prozent, die „stark“ darunter leiden. Das ergab eine repräsentative Online-Befragung von 2000 Bundesbürger:innen durch das Institut Toluna im Auftrag der Asklepios-Kliniken mit Sitz in Hamburg.

Asklepios Studie: So sehr leidet die Psyche unter Corona

Als größte Herausforderung werden von 42 Prozent der Betroffenen fehlende soziale Kontakte und Einsamkeit genannt, gefolgt von „keine Besuche bei (gefährdeten) Familienangehörigen“ mit 32 Prozent. 30 Prozent gaben „Angst vor Maskenpflicht“ und „fehlende kulturelle Angebote“ an. Als geringstes Problem werden laut der Studie eine „beengte Wohnsituation“ (drei Prozent), Arbeit im Homeoffice (fünf Prozent) und Betreuung der Kinder im Homeschooling (sechs Prozent) erachtet. Allerdings arbeiten laut Asklepios auch nur 24 Prozent der Befragten im Homeoffice.

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„Die Ergebnisse geben Anlass zur Besorgnis. Möglicherweise wurden die Nebenwirkungen der Lockdowns unterschätzt“, sagt Christoph Herborn, Chief Medical Officer der Asklepios-Kliniken-Gruppe. Laut der Studie gab es fast bei allem, was die Befragten als positiv für ihr Wohlbefinden einstuften, Einschränkungen. Dazu zählen unter anderem Freunde treffen (56 Prozent), uneingeschränktes Reisen und Urlaub (46 Prozent) sowie Verwandtschaftsbesuche (37 Prozent).

Psyche und Corona: Besonders betroffen sind junge Menschen

Besonders betroffen sind demnach junge Menschen, bei denen vier von fünf Befragten gelitten haben, sowie Haushalte mit Kindern. 48 Prozent derjenigen, die im Homeoffice arbeiten und mindestens ein Kind im Homeschooling hatten, beschreiben die psychische Belastung als sehr stark.

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Vier von fünf der betroffenen Haushalte mit Kindern geben an, dass nicht ausreichend Geräte wie Laptops oder Tablets zur Verfügung standen. Ebenfalls vier von fünf Haushalte sehen die Beziehung zwischen Eltern und Kindern stark belastet. Laut den Asklepios-Kliniken liege letzteres vor allem daran, dass die Eltern sich stark um schulische Angelegenheiten kümmern mussten und damit überfordert waren.

Corona und die Psyche: Nachteile durch Homeschooling?

Allerdings sehen die Betroffenen auch positive Aspekte beim Homeschooling, wenn auch in geringerem Maße. 43 Prozent sagen, das Lernen sei ungezwungener und individueller, da die Kinder im eigenen Tempo arbeiten könnten – bei den 30- bis 39-Jährigen sind es sogar 64 Prozent. (aba)

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