Die Politiker bei der Präsentation der Visualisierungen für eine Olympia-Bewerbung Hamburgs.

Präsentation der Visualisierungen für eine Olympia-Bewerbung Hamburgs und des Nordens, u.a. mit Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU, 2.v.l.) und Hamburgs Erstem Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD, 3.v.l.) Foto: Pauline Reibe

Lohnt sich Olympia für Hamburgs Wirtschaft? Experten sind sich einig

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Im Mai 2026 wird in einem Referendum darüber abgestimmt, ob sich Hamburg für Olympische Sommerspiele bewerben darf. Befürworter einer Olympiabewerbung argumentieren oft mit positiven Effekten auf die Wirtschaft. Doch stimmt das? Das sagen die großen Wirtschaftsinstitute.

Wirtschaftsforscher sehen eher kein großes wirtschaftliches Potenzial in einer Olympiaausrichtung. Das geht aus den Antworten von Ifo, IWH, RWI und DIW auf einen Fragenkatalog der „dpa“ hervor. Vielmehr überwiegt bei den vier renommierten Instituten, die auch an der regelmäßigen Gemeinschaftsdiagnose zur wirtschaftlichen Entwicklung beteiligt sind, Skepsis. Aktuell gibt es neben Hamburg auch in Berlin, München und der Metropolregion Rhein-Ruhr Überlegungen, sich für Sommerspiele zu bewerben. 

Einen kräftigen wirtschaftlichen Schub sollte man sich davon allerdings wohl nicht erwarten. So heißt es unter anderem vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin über Olympische Spiele: „Die gesamtwirtschaftlichen Effekte sind meist begrenzt und oft überschätzt.“ Zudem seien sie selten nachhaltig. 

Meist überwiegen Kosten für Olympia die Einnahmen

Auch dazu, ob sich die Kosten für die öffentliche Hand lohnen und insbesondere dazu, ob es eine Chance gebe, dass jetzt verbreitete Kostenschätzungen eingehalten werden, sind die Forscher eher kritisch. „In den meisten Fällen überwiegen die Kosten die zusätzlichen Einnahmen“, heißt es vom IWH. Und Klaus Wohlrabe vom Münchner Ifo erklärt: „Realistisch ist, dass Olympia auch heute deutlich teurer wird, als ursprünglich veranschlagt.“

Zum einen würden Schätzungen im Vorfeld oft niedriger angesetzt, um die politische und öffentliche Unterstützung nicht zu gefährden. Und generell sei es schwierig, Kosten für eine Veranstaltung weit in der Zukunft anzugeben.

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Zudem halten einige Forscher auch negative Auswirkungen, wie vorübergehend steigende Preise oder eine Verknappung von Wohnraum und anziehende Mieten für möglich. 

Gänzlich negativ bewerten die Forscher Olympische Spiele aber auch aus der wirtschaftlichen Perspektive nicht. So sieht man beispielsweise beim RWI Essen „durchaus Potenzial für Schwung“. Zusätzliche Investitionen in Infrastruktur könnten wachstumsfördernd sein, insbesondere, wenn zentrale Probleme behoben würden, die ohne Olympia nicht adressiert worden wären. Letztlich komme es auf die konkrete Umsetzung an. (mp/dpa)

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