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  • Nee, so alt is’ er doch noch gar nicht: Thees Uhlmann (45)
  • Foto: dpa

Lesung in der Laeiszhalle: Opa Uhlmann erzählt vom Punkrock

„Man kann sich das vielleicht nicht mehr vorstellen, aber man hatte damals keine Angst zu sterben. Das war ein tolles Gefühl.“ Thees Uhlmann (45) sitzt am Dienstag auf der Bühne der kleinen Laeiszhalle, nicht als Rockmusiker, sondern als Autor des beim KiWi-Verlag erschienenen Buches über Die Toten Hosen, in dessen ersten Kapitel er so herrlich einfängt, wie es ist, jung und unbeschwert zu sein und das Leben noch vor sich zu haben.

Speziell geht es um den 10.12.1988, der Heranwachsende (Spitzname Uhlo oder Schwulmann) aus Hemmoor war damals 14 und besuchte mit seinen Mitschülern sein erstes Konzert in einem Zelt nahe des Volksparkstadions. Dass es sich dabei um die (ehemalige) Punkband aus Düsseldorf handelt, ist gar nicht so wichtig; sie bildet nur den roten Faden des Buches, denn Uhlmann landet doch immer wieder bei sich selbst.

„Es gibt im Netz keine Setlist, es gibt noch nicht mal eine Notiz zu dem Konzert. Fast magisch. Fast, als ob er nur mir, nur uns gehörte, dieser Abend“, schreibt er. Ältere Semester werden sich erinnern. Immer näher arbeitet sich Uhlmann im Laufe des Buches an die Hosen ran; erzählt von der Freundschaft zu deren Manager, einer Kino-Premiere und gemeinsamen Konzerten.

Und weil er nun mal ein prima Alleinunterhalter ist, erfährt das Publikum auch einiges fernab des Buches: Beispielsweise über die wöchentlichen Telefonate mit seiner Mutter, die ihn erdet. Und darüber, dass das Buch auch hätte von Bruce Springsteen handeln können, wenn dessen Management auf eine lustige E-Mail nicht gleich mit ihrem Anwaltsstab gedroht hätte: „Da hab ich mir gesagt: ,Den werde ich in Deutschland nicht noch berühmter machen!‘“, meint Uhlmann und erntet wie so oft an diesem Abend Lacher.

Den Segen von Campino und Co. holte er sich lieber im Vorwege – sicher ist sicher: „Ich hab mal ein Buch über Tocotronic geschrieben, und es hat 20 Jahre gedauert, bis wir wieder Freunde geworden sind“, witzelt er.

Als Sahne auf dem Kuchen interpretiert der ehemalige Tomte-Frontmann einige Hosen-Songs auf der Akustikklampfe, darunter die weniger bekannten Stücke „Der Mord an Vicky Morgan“ und „Reisefieber“ – Letzteres sei eines seiner Lieblingslieder, so Uhlmann: „Keiner, der nicht aus Cuxhaven kommt, singt schöner über Cuxhaven.“

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