Legendäre Konzerte in Hamburg: Als der „The Clash“-Sänger einen Fan blutig schlug
Die Band wird von ihren eigenen Fans bespuckt und beworfen, irgendwann hat der Sänger genug. Er zieht einem der Punks seine Gitarre über den Schädel. Dann ist erst mal Ruhe – bis das Ganze ein ernstes Nachspiel hat. Ende eines Chaos-Konzerts von „The Clash“ in der Markthalle.
Es ist der 19. Mai 1980. Die Londoner gelten als eine der einflussreichsten frühen Punk-Bands. Sie sind schon recht bekannt, doch als sie 1979 ihr drittes Album „London Calling“ erneut beim großen Label CBS veröffentlichen und immer erfolgreicher werden, wittern ihre Fans Verrat am Punk. Ein zorniger Haufen in schwarzen Lederjacken ist in der Markthalle aufgeschlagen, um der Band mal ordentlich die Meinung zu sagen.
Die Band wird von ihren eigenen Fans bespuckt und beworfen, irgendwann hat der Sänger genug. Er zieht einem der Punks seine Gitarre über den Schädel. Dann ist erst mal Ruhe. Nach dem Auftritt wird Joe Strummer verhaftet – Ende eines Chaos-Konzerts von „The Clash“ in der Markthalle.
Es ist der 19. Mai 1980. Die Londoner gelten als eine der einflussreichsten frühen Punk-Bands. Sie sind schon recht bekannt, doch als sie 1979 ihr drittes Album „London Calling“ erneut beim großen Label CBS veröffentlichen und immer erfolgreicher werden, wittern ihre Fans Verrat am Punk.
Ein zorniger Haufen in schwarzen Lederjacken ist in der Markthalle aufgeschlagen, um der Band mal ordentlich die Meinung zu sagen. Dass es Krawall geben würde, hatten die Fans vorher schon angekündigt.

„The Clash“ starten mit „Clash City Rockers“. Die Stimmung im knallvollen Saal: angespannt bis aggressiv. Pappbecher und Bierdosen fliegen in Richtung der Band, es wird gepöbelt. Fotos von dem Abend zeigen Punker auf Zinne, die Strummer & Co. wütend anschreien.
„The Clash“ in Hamburg: Randale-Konzert in der Markthalle
Immer wieder drängen Fans auf die Bühne, es gibt ein Handgemenge – bis Joe Strummer seine Gitarre zieht und ein Fan anschließend am Kopf blutet.

Die Band verlässt die Bühne. Auf Anordnung der Polizei wird das Konzert jedoch nicht abgebrochen, um noch mehr Randale zu verhindern. Nach 45 Minuten geht der Auftritt weiter. Elf weitere Songs spielt die Band, dann ist Schluss. Die Polizei nimmt Strummer anschließend fest und nimmt ihn mit auf die Wache, wo er ein paar Stunden in Gewahrsam verbringt. Er habe in Notwehr gehandelt, so der Musiker. Der verdroschene Fan, ein 18-jähriger Schüler, wird mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ins Krankenhaus gebracht.

Ein Foto von dem Abend zeigt, wie Sanitäter den verletzten Fan auf einer Trage wegbringen. Die Zeitungen sind am nächsten Tag voll von dem Geschehen. „Clash-Konzert endete blutig“, „Punk-Konzert: Polizei nahm Sänger fest“, lauteten die Schlagzeilen.
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Der Veranstalter sagt hinterher: „Wir hatten zwar mehr Ordner eingesetzt, aber mit derartigen Ausschreitungen nicht gerechnet.“ Von der Markthalle heißt es: „Weil vielleicht von 1000 Besuchern 80 randalieren, kann man doch das Konzert nicht einfach absagen.“
Ziemlich genau ein Jahr später tritt die Band wieder in Hamburg auf, am 12. Mai 1981 in Halle 8 der Messehallen. Dieses Mal bleibt alles friedlich.