Ein Foto aus vergangenen Zeiten – als Klimawandel noch ein Fremdwort war
Die City unter Wasser: Ein Passant watet mit einem Kinderwagen durch die Fluten, Autofahrer versuchen ganz vorsichtig die Straßen zu passieren. Ich habe das Foto um 1990 gemacht, und zwar an der Ecke Poststraße/Große Bleichen am Hinterausgang des Alsterhauses. Klimawandel war damals noch ein Fremdwort. Das Thema interessierte vor 35 Jahren eigentlich nur Umwelt-Aktivisten.
Starkregen gab es eben auch damals schon, und der ging an diesem frühen Nachmittag über der City nieder. Das Wasser strömte auf der abschüssigen Poststraße von den Hohen Bleichen Richtung Große Bleichen und der Alten Post. Autos „soffen“ ab, Läden wurden überschwemmt. Ich machte mir damals keine Gedanken, nahm das Naturereignis einfach so hin, genauso wie die regelmäßig stattfindenden Überflutungen des Fischmarkts. An einem Umweltbewusstsein fehlte es mir damals. In der MOPO-Redaktion wurde ohne Ende geraucht, ich atmete bei Großfeuern arglos den giftigen Qualm ein und selbst bei Chlorgasausbrüchen machte ich mir kaum Gedanken über meine Gesundheit. Mich störte nur das üble Kratzen im Hals. Ein paar Schluck Wasser, und schon fotografierte ich weiter.
Doch eine Gasmaske hatte ich mir irgendwann doch ins Auto gelegt, die hab’ ich ausgerechnet bei der Firma Stoltzenberg am Volkspark erworben. Das Unternehmen hatte später für einen der größten Umweltskandale Hamburgs gesorgt. Der Inhaber hatte tonnenweise hochgefährliche Giftstoffe auf seinem Gelände illegal gelagert, und dort spielten Kinder! Erst nach dem Tod eines Jungen kam alles raus.
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