Hamburger Robo-Taxi darf auf die Straße
Der Hersteller Holon darf sein vollelektrisches Shuttle „Holon urban“ künftig in ganz Deutschland autonom testen. Der erste Einsatz erfolgt in Hamburg – im Rahmen eines Großprojekts, das die Mobilität in der Stadt nachhaltig verändern soll.
Nach einer Genehmigung durch das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) darf der Fahrzeughersteller Holon sein Elektro-Shuttle „Holon urban” deutschlandweit im autonomen Fahrmodus erproben. „Das Fahrzeug führt die Fahraufgabe vollkommen autonom durch und wird durch einen Sicherheitsfahrer in der Funktion eines Aufsehers überwacht”, teilte das Unternehmen in Paderborn mit. Die Testfahrten werden auch durch Entwicklungsingenieure begleitet, um die Systeme fortlaufend zu verbessern.
Autonomes Fahren: Ersteinsatz in Hamburg
Beim „Holon urban” handelt es sich um ein vollelektrisches Fahrzeug, das für den Einsatz im öffentlichen Nahverkehr konzipiert wurde. Zum Einsatz soll das Shuttle auch bei Sammel-Taxi-Konzepten kommen. Das Fahrzeug ist autonom fahrend bis Stufe Level 4, also weitgehend fahrerlos. Es bietet Platz für bis zu 15 Passagiere (9 Sitze + 6 Stehplätze) und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 60 km/h.
Das könnte sie auch interessieren: Im autonomen Shuttle: Fahrerlos über den Kiez – einmal wird‘s brenzlig
Das futuristische Fortbewegungsmittel kommt mit der frischen KBA-Genehmigung erstmals in Hamburg im Rahmen des Projekts ALIKE gemeinsam mit der Hamburger Hochbahn zum Einsatz. Neben Holon sind an dem Projekt die Hamburger Verkehrsbehörde, die Hochbahn, der On-Demand-Dienst Moia, der Fahrzeughersteller Volkswagen Nutzfahrzeuge sowie das Karlsruher Institut für Technologie als Partner an dem Projekt beteiligt. Es läuft bis Oktober 2026 und erhält eine Förderung von 26 Millionen Euro durch das Bundesverkehrsministerium.
Im Hamburger Stadtgebiet werden bis zu 20 autonome Shuttles verschiedener Hersteller unterwegs sein, darunter auch der VW ID.Buzz AD. Die Fahrzeuge verkehren nicht wie Taxis individuell, sondern als „Ridepooling”: Dabei bündelt das IT-System Buchungen mit ähnlichem Ziel, sodass sich Fahrgäste den Shuttle teilen und direkt zum Ziel gebracht werden. Ziel ist die Integration dieser autonomen Fahrten als Ergänzung zum klassischen ÖPNV (Bus und Bahn), um Individualverkehr zu reduzieren und flexible Mobilität zu bieten.
Holon in Hamburg: Ein „Meilenstein” im ÖPNV
Holon-Manager Flavio Friesen sagte, die bundesweite Genehmigung für die Erprobung des autonomen Level-4 Shuttles sei ein Meilenstein für die Einführung autonomer Mobilität im ÖPNV. „Die Genehmigung des KBA bereitet den Weg für autonome Transportlösungen in Deutschland und zeigt: Unser Fahrzeugsystem überzeugt sowohl technisch als auch regulatorisch. Wir gehen mit großen Schritten auf eine neue Ära der Mobilität zu.” (dpa/mp)
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.