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  • In vielen Lebensmitteln verstecken sich Unmengen an Haushaltszucker – Vorsicht ist geboten.
  • Foto: picture alliance/dpa/dpa-tmn

Hamburger Expertin klärt auf: Diese Produkte sind schlimme Zuckerfallen

Wer auf sein Gewicht und seine Gesundheit achtet, langt bei Süßigkeiten oder Desserts meist nur zurückhaltend zu. Klar, solche Speisen enthalten meist viel Zucker, das weiß jeder. Doch es gibt noch viel mehr Zuckerfallen, die man kaum auf dem Schirm haben dürfte.

Expertinnen erklären, wie man sie erkennt und weshalb es empfehlenswert ist, seinen Zuckerkonsum zu begrenzen. Außerdem stellen sie weniger zuckerhaltige Alternativen für eine gesündere Ernährung vor.

DGE: Menschen konsumieren zu viel Zucker – viel zu oft versteckt

Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zeigen Verzehrstudien, dass die Menschen im Schnitt deutlich mehr Zucker am Tag zu sich nehmen, als es als Höchstwert empfohlen wird.

Wie erkennt man den Zuckergehalt eines Lebensmittels?

Das ist manchmal gar nicht so einfach. Doch es gibt mehrere Möglichkeiten. Eine ist die Zutatenliste, auf der alle Inhaltsstoffe in nach Menge absteigender Reihenfolge aufgelistet sind. Findet sich unter den ersten drei Inhaltsstoffen Zucker, handelt es sich um ein sehr zuckerhaltiges Produkt, erklärt Britta Gerckens von der Verbraucherzentrale Hamburg.

Hamburger Expertin: „Es gibt etwa 70 Bezeichnungen für Zucker“

Das Problem: Hersteller bezeichnen den Zucker nicht immer als Zucker. „Es gibt etwa 70 verschiedene Bezeichnungen für Zucker“, so Gerckens. Darunter fallen Sirup-Arten wie Glukosesirup oder Fruktosesirup, Maltodextrin sowie Voll- oder Magermilchpulver (Milchzucker).

DGE-Expertin Silke Restemeyer ergänzt: Auch hinter Gerstenmalzextrakt oder der Bezeichnung „natürliche Fruchtsüße“ verbirgt sich zugesetzter Zucker. „Begriffe die auf -ose enden, stehen auch für Zucker.“

Vorsicht vor dem Zucker: Das sind die süßen Fallen

Dass wir zu viel Zucker zu uns nehmen, liegt meist nicht an dem Zucker aus der Zuckerdose, den wir etwa beim Kochen verwenden, so Restemeyer. Und es liegt nicht nur an Süßwaren oder süßen Getränken. Zucker versteckt sich auch in Herzhaftem wie Ketchup oder Grillsoßen, in Dressings und in Fertiggerichten wie Pizza.

Auch andere Lebensmittel enthalten viel mehr Zucker, als man denkt: Verbraucherschützerin Gerckens nennt Fruchtjoghurt als ein Beispiel – ein 250-Gramm-Becher enthalte durchschnittlich 30 Gramm Zucker. Fertigmüsli und Frühstücksflocken seien ebenfalls oft reine Zuckerbomben.

Hamburger Expertin: Viel Zucker in Lebensmitteln für Kinder

Saft, Nektar und Saft aus Fruchtsaftkonzentrat sind mit neun bis zwölf Gramm Zucker pro 100 Milliliter eine unterschätzte Zuckerquelle. Zum Vergleich: Cola hat elf Gramm Zucker pro 100 Milliliter. „Natürlich ist Fruchtsaft gesünder als Cola, aber wenn man isoliert den Zuckergehalt betrachtet, nimmt es sich nichts“, stellt Gerckens klar. Leider enthalten der Expertin zufolge auch speziell deklarierte Kinderlebensmittel oft überflüssig viel Zucker.

Wie umgeht man diese Zuckerfallen?

Am besten klappt das, indem man möglichst unverarbeitete Produkte einkauft und selber kocht, empfiehlt DGE-Expertin Restemeyer. Sie rät, die Zuckermenge in Rezepten von vorneherein zu reduzieren und lieber nachzusüßen. Viele Gerichte lassen sich auch mit Vanille oder Zimt verfeinern statt nur mit Zucker.

Zuckerfallen: Alternativen schaffen und kritisch sein

Anstelle von purem Saft trinkt man besser Saftschorlen aus einem Teil Saft und drei Teilen Wasser. Zum Durstlöschen sei ohnehin Wasser am besten geeignet, betont Restemeyer. Das lasse sich zuckerfrei aufpeppen – mit frischer Minze, Zitrone, Limette, Ingwer oder Gurke.

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Grundsätzlich rät die Verbraucherschützerin, als Konsument kritisch zu sein – gerade bei groß ausgelobten Hinweisen wie „ungesüßt“ oder ohne „Zuckerzusatz“. „Da sollte man lieber zweimal gucken und die Angaben hinten auf der Verpackung lesen“, betont sie. “Man sollte nicht blind auf das vertrauen, was vorne drauf steht.“ (dpa/ru)

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