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Studenten Symbolbild
  • Studenten müssen in den Städten immer mehr für ihre Unterbringung zahlen. (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance / Sebastian Gol

Hamburg besonders teuer: Trotz Corona: Zimmerpreise in Uni-Städten steigen weiter

Auch die Corona-Krise ändert nichts an der Preisentwicklung: Studierende müssen in den Uni-Städten immer tiefer fürs Wohnen in die Tasche greifen – besonders in Hamburg sind die Preise deftig; seit mittlerweile sechs Jahren steigen sie stetig. Das liegt auch daran, dass wegen mangelnder Alternativen viele junge Leute an eine Hochschule wollen. Diese Entwicklung zeigt auch eine gemeinsame Studie des Moses-Mendelssohn-Instituts und des Immobilienportals WG-Gesucht.de. 

Im jetzt begonnenen Wintersemester 2020/2021 müssen Studierende erneut mehr Geld fürs Wohnen ausgeben. „Nicht trotz, sondern gerade wegen der Corona-Pandemie setzt sich der seit sechs Jahren andauernde Aufwärtstrend fort“, sagt Dr. Stefan Brauckmann, Direktor des Moses-Mendelssohn-Instituts (MMI). Die Wissenschaftler haben in Kooperation mit dem Immobilienportal WG-gesucht.de die Preise in allen 97 Hochschul-Standorten mit mindestens 5000 Studierenden untersucht.

Hohe Preise in Hamburg: Experte überrascht von Entwicklung

Für Dr. Brauckmann ist das Ergebnis überraschend: „Da Seminare und Vorlesungen aktuell fast ausschließlich als digitale Veranstaltungen angeboten werden und zudem viele ausländische Studierende in ihren Heimatländern bleiben, haben wir eigentlich mit einem Rückgang der Nachfrage und Preise gerechnet. Doch mehrere Faktoren überlagern diesen Effekt und sorgen dafür, dass die durchschnittliche Miete für ein WG-Zimmer gestiegen ist, von 389 Euro im vergangenen Jahr auf nun 400 Euro.“

Zimmer-Preise: Hamburg hinter Spitzenreiter München

Preis-Spitzenreiter ist laut der Analyse von MMI und WG-gesucht.de München mit 650 Euro. Dort ist der Wohnungsmarkt auch am stärksten angespannt, vor Hamburg, Stuttgart, Frankfurt am Main (trotz leicht gesunkener Preise), Köln und Berlin. Die Wohnkosten der Studierenden wurde nun seit 2013 zum achten Mal erfasst. Der Fokus lag diesmal auf den Auswirkungen der Pandemie auf studentisches Wohnen.

Keine Alternative zum Studium: Darum steigen Preise in Hamburg

MMI-Direktor Dr. Stefan Brauckmann kennt die Gründe für die unerwartete Entwicklung. Der dämpfende Effekt durch Studierende, die wegen Online-Vorlesungen gar keine Wohnung mehr vor Ort suchen, wird durch andere Entwicklungen mehr als aufgehoben. „So nimmt die Zahl der Studierenden zu, weil es den Schulabsolventen wegen der Corona-Pandemie an planbaren Alternativen wie Auslandsaufenthalten, Praktika oder Ausbildungsstellen mangelt. Viele junge Menschen wollen trotz der Pandemiebeschränkungen das Elternhaus verlassen und Erfahrungen am Hochschulort sammeln.“

Video: Corona-News aus Hamburg

Dass sich trotz Corona die Lage auf dem studentischen Wohnungsmarkt nicht entspannt hat, zeigt eine weitere Beobachtung. Obwohl der Beginn des Wintersemesters vielerorts in den November verschoben worden ist, waren die typischen Effekte bei kleineren Wohnungen und Zimmern in Wohngemeinschaften (wie in den Vorjahren) erkennbar:

„Zu Beginn eines Wintersemesters stößt in einem sehr kurzen Zeitraum eine große Nachfrage auf ein begrenztes Angebot,“ erklärt Annegret Mülbaier, Sprecherin von WG-Gesucht.de, dem führenden Vermittlungsportal von Mietwohnungen und WG-Zimmern.

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„In der Zeit von März bis April haben wir, wie viele andere Immobilienportale auch, einen kurzfristigen Einbruch sowohl bei den Angeboten als auch bei der Nachfrage gesehen. Seit Mitte August beobachten wir eine Trendwende. Im September wurde mit 12,2 Millionen Besuchern das Vorjahresniveau auf WG-Gesucht.de sogar übertroffen.“ (dpa/maw)

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