Die Polizei hat den Bereich um den Tatort in Schackendorf (Kreis Segeberg) abgesperrt.

Der Tatort in der kleinen Gemeinde Schackendorf (Archivbild). Foto: Danfoto

Ex-Partnerin und neuen Freund niedergestochen: 53-Jähriger vor Gericht

Im November 2024 werden vor einem Wohnhaus in Schackendorf (Kreis Segeberg) eine Frau (51) tot und ihr Freund (46) schwer verletzt aufgefunden. Kurz darauf stellt sich der ehemalige Lebensgefährte der Getöteten der Polizei. Vier Monate später erliegt auch der Mann seinen Verletzungen. Jetzt steht der Ex-Mann wegen Doppelmordes vor Gericht. Die Frau hatte ihn schon zuvor wegen eines Gewaltvorfalls angezeigt.

Es ist 5.50 Uhr, als der 53-Jährige an jenem Samstagmorgen seiner Ex-Freundin und ihrem neuen Freund im Dunkeln auflauert. Das Paar ist bei einer morgendlichen Runde mit den beiden Hunden. Als sie vor ihrem Haus an der Schackendorfer Hauptstraße auf den 53-Jährigen treffen, zieht dieser ein Messer und sticht mehrfach wie von Sinnen auf die beiden ein.

Die Frau stirbt noch vor Ort. Der Mann wird mit lebensgefährlichen Verletzungen per Hubschrauber in ein Krankenhaus gebracht. Vier Monate lang kämpft der 46-Jährige um sein Leben. Bei dem Angriff hatte er 16 Messerstiche erlitten, die unter anderem eine Querschnittslähmung verursachten. Er konnte noch bei der Polizei aussagen, erlag jedoch am 13. März dieses Jahres seinen schweren Verletzungen.


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Der Angreifer flüchtet nach der Tat zunächst, stellt sich jedoch gegen acht Uhr selbst der Polizei. Am nächsten Mittag folgt ein Haftrichter einem Antrag und erlässt Untersuchungshaft wegen Totschlags und versuchten Totschlags. Seitdem sitzt er in einer Justizvollzugsanstalt und wartet dort auf den Prozess, der am Mittwoch vor dem Landgericht Kiel beginnt. Die Kieler Staatsanwaltschaft hat Anklage wegen zweifachen Mordes erhoben.

Gewalttat in Schackendorf hatte Vorgeschichte

Der Tatverdächtige habe die Tat selbst zwar nicht bestritten, sagte Oberstaatsanwalt Bimler. „Aber er hat sich nicht richtig eingelassen.“ Der Mann habe in seiner Vernehmung nur rudimentäre Angaben gemacht. 

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Im Dezember hatte Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) im Innen- und Rechtsausschuss des Landtags berichtet, dass die Gewalttat eine Vorgeschichte hatte. Demnach hatte es bereits am 23. August 2024 einen Fall von häuslicher Gewalt zwischen der Frau und ihrem Ex-Partner gegeben. Der Mann soll in die Wohnung seiner Ex-Partnerin eingedrungen sein und dort ihre Tochter und deren Freundin an Stühle gefesselt haben.

Als die Mutter nach Hause kam, soll er ihr mit einer hohlen Metallstange auf Kopf und Hand geschlagen haben. Danach soll der Angeklagte seine Ex-Partnerin gezwungen haben, mit ihm über die zurückliegende Beziehung und auch deren neue Beziehung zu sprechen. Dann verließ der Mann die Wohnung, die Frau erwirkte sofort nach dem Vorfall ein Annäherungsverbot gegen ihren Ex. Wegen dieses Angriffs sollte ihm eigentlich am Amtsgericht in Bad Segeberg der Prozess gemacht werden – doch vorher kam es zu den Mordanschlägen.

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