Rätselhafter Flohmarkt-Fund: Das Geheimnis um den Totenkopf
Der Alu-Totenkopf mit den vielen bunten Steinchen ist einer der liebsten Flohmarkt-Funde unseres Reporters Thomas Hirschbiegel. Er hat ihn schon vor ein paar Jahren auf der „Flohschanze“ erworben – für immerhin 40 Euro. Was hat es damit auf sich?
Gestatten, ich bin Thomas Hirschbiegel, der MOPO-Flohmarktfuchs. Seit mehr als 50 Jahren besuche ich jede Woche Märkte im Norden und kaufe historische Dokumente, alte Fotos und alles, was mit Hamburg zu tun hat. Aber auch bei Design der 70er Jahre oder einer schönen alten Armbanduhr kann ich zu oft nicht widerstehen. In der MOPO zeige ich hin und wieder meine neuesten Schätze. Heute: der geheimnisvolle Totenkopf.
Der Alu-Totenkopf mit den vielen bunten Steinchen ist einer meiner liebsten Flohmarkt-Funde. Ich hab’ ihn schon vor ein paar Jahren auf der „Flohschanze“ erworben – für immerhin 40 Euro. Aber das war mir der Schädel wert. Bis heute weiß ich aber leider nicht, woher er stammt und welche Bedeutung er möglicherweise hat.
Der Verkäufer jedenfalls stand an der Feldstraße bei der Bushaltestelle und bot neben Klamotten, Uhren und Turnschuhen auch den schönen Schädel an. Da der Händler aus Afrika kam, schloss ich natürlich messerscharf, dass es sich bei dem Totenkopf wohl um afrikanisches Kulturgut handeln müsse.
Geheimnisvoller Totenschädel in Hamburg
Doch der freundliche schwarze Mann schüttelte nur lachend den Kopf. Nein, er habe keine Ahnung, wo das Teil herstammt. Ich schickte also ein Foto an das Museum am Rothenbaum (MARKK), das damals noch Völkerkundemuseum hieß, und bat um Hilfe.
Der damalige Direktor Prof. Wulf Köpke aber war auch ratlos. Seine Sprecherin schrieb mir: „Prof. Köpke kann das Objekt nicht eindeutig einsortieren. Er vermutet, dass es sich schlicht um Popkultur (Heavy Metal?) handelt.“
Hamburger Museumschef wusste keinen Rat
Laut Köpke gibt es geschmückte Totenschädel in vielen Kulturen. Die Erklärung fand ich aber dann doch zu banal.
Dann sah ich irgendwann später einen TV-Beitrag über den „Día de Muertos“ (Tag der Toten) in Mexiko. Da wird der Toten gedacht und überall sind bunt geschmückte Totenschädel im Straßenbild zu sehen. Der Gedenktag geht auf den alt-mexikanischen Glauben zurück, dass einmal im Jahr zum Ende der Erntezeit die Toten zu Besuch aus dem Jenseits kommen und mit den Lebenden ein fröhliches Wiedersehen mit Musik, Tanz und gutem Essen feiern. Deswegen ist der Tag der Toten auch keine Trauerfeier, sondern überall in Mexiko wird ein prächtiges Volksfest gefeiert.
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Und dabei sieht man im Straßenbild viele Symbole des Todes – so wie meinen Flohmarkt-Fund. Wär’ das eine plausible Erklärung? Vielleicht kann mir ja noch ein Leser helfen und weiß Genaueres über meinen Lieblings-Flohmarktfund.