Im Norden bereits üblich: Erheben auch Hamburgs Restaurants jetzt „Energiepauschale“?
Niedersachen machte den Auftakt, dann folgte Schleswig-Holstein: Im Norden schreiben einige Restaurants ihren Gästen nun eine zusätzliche „Energiepauschale“ auf die Rechnung. Ziehen Hamburger Lokale bald nach?
Neuerdings legen einige Restaurants und Hotels in Niedersachsen ihre Energiekosten als Pauschale auf ihre Gäste um. So muss zum Beispiel jeder Gast des „The Hearts Hotel“ in Braunlage im Harz drei Euro pro Nacht mehr ausgeben.
Niedersachen machte den Auftakt, dann folgte Schleswig-Holstein: Im Norden schreiben einige Restaurants ihren Gästen nun eine zusätzliche „Energiepauschale“ auf die Rechnung. Ziehen Hamburger Lokale bald nach?
Neuerdings legen einige Restaurants und Hotels in Niedersachsen ihre Energiekosten als Pauschale auf ihre Gäste um. So muss zum Beispiel jeder Gast des „The Hearts Hotel“ in Braunlage im Harz drei Euro pro Nacht mehr ausgeben.
Der Grund: Das Hotel rechnet mit jährlichen Mehrkosten für Wärme und Energie in Höhe von 200.000 Euro. „Spätestens im März wären alle Rücklagen aufgebraucht und der ansonsten kerngesunde Betrieb pleite“, so begründet Geschäftsführer Meik Lindberg den Energiezuschlag für seine Gäste. Nach Angaben des Branchenverbands Dehoga Niedersachsen handelt es sich bei den Betrieben mit Energiepauschale bisher um „wenige Einzelfälle.“
Auch Schleswig-Holstein erhebt Energiepauschale
Auch in Schleswig-Holstein haben einige Restaurants eine Energiepauschale bereits eingeführt. Stefan Scholtis, Hauptgeschäftsführer von der Dehoga Schleswig-Holstein zur MOPO: „Erst Corona-, dann die Lebensmittelkrise und nun auch noch die Energiekosten. Selbst ein gesundes Restaurant kann diese Last nicht wuppen.“ Scholtis meint: „Am Ende muss jeder Betrieb selber entscheiden, was er seinen Gästen zumuten kann.“
Und wie sieht es aus in Hamburg, wollen die Gastronomen auch hier ihre Gäste zum Teil an den enorm gestiegenen Kosten für Strom und Wärme beteiligen? Niklaus Kaiser von Rosenburg von der Dehoga Hamburg: „Bisher wissen wir von keiner Extra-Pauschale in Hamburg.“ Ausschließen könne er es aber nicht. „Energiekosten sind im Gegensatz zu Lohn und Warenkosten unabhängig von der Leistung, die der Gast in Anspruch nimmt.“ Obwohl der Vorsitzende die dramatische Lage der Wirte versteht, sei eine Energiepauschale für den Gast im Rahmen der Preisauszeichnungsverordnung jedoch „problematisch.“
„Block House“ will keine Kosten an Gäste weitergeben
Die Hamburger Restaurant-Gruppe „Block House“ versucht, die Energiekosten niedrig zu halten. „Wir haben bereits in den vergangenen Jahren unsere Betriebe komplett umgestellt, um Energie zu sparen. LED-Lampen, Bewegungsmelder oder eine neue Struktur bei Kühl- und Arbeitsprozessen sollen helfen, damit die Kosten nicht auf die Gäste umgelegt werden müssen“, sagt Pressesprecherin Laura Brünning. Ob das auch in Zukunft im „Block House“ so bleiben wird, könne sie nicht garantieren.
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Auch im Restaurant „Casa Di Roma“ an der Langen Reihe (St. Georg) soll es keine Energiepauschale geben. Junior-Chef Reci Kumar sagt: „Uns ist es wichtiger, dass der Laden voll ist, als ein paar Euro mehr für den Strom zu haben.“ Was für Kosten auf das italienische Restaurant zukommen werden, könne man jetzt noch gar nicht richtig kalkulieren, so Kumar. Das „Casa Di Roma“ sei jeden Abend ausgebucht, Kumar möchte keine potentiellen Gäste mit einer Extra-Zahlung verprellen. In diesen schwierigen Zeiten ist man als Gastronom über jeden Gast „froh“, so der Junior.
Der Wirt blickt zuversichtlich in das nächste Jahr. „Bestimmt wird sich etwas zum Positiven ändern“, sagt er.