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Baustelle
  • Im Bau werden die Klimafolgen umweltschädlicher Produkte oft nicht berücksichtigt.
  • Foto: picture alliance/dpa/Marcus Brandt

Fiktiver CO₂-Preis soll bei Hamburgs Bauprojekten künftig berechnet werden

201 Euro pro Tonne CO₂ – so hoch liegt aktuell der sogenannte CO₂-Schattenpreis laut Umweltbundesamt, Tendenz steigend. Dieser Preis gibt an, was an Kosten für zukünftige Klimazerstörung anfällt – denn der CO₂-Ausstoß während der Herstellung von vielen Produkten schadet der Umwelt. Diese Kosten werden aber fast nie berechnet, geschweige denn offengelegt. Hamburgs Grüne und SPD wollen das jetzt ändern.  

Zerstörte Ökosysteme, Ernteausfälle, gesundheitliche Schäden. Die Folgen der Klimazerstörung ist teuer, oftmals müssen jedoch die Steuerzahler:innen diese langfristigen Kosten übernehmen – und nicht etwa die Verursacher selbst. In einem gemeinsamen Antrag fordern deshalb die Grünen- und SPD-Fraktionen in der Hamburger Bürgerschaft, einen fiktiven CO₂- Preis bei Berechnungen zu berücksichtigen.  

Grüne- und SPD-Fraktion wollen in Hamburger Pilotprojekten CO₂-Preis berücksichtigen

Denn Umweltschäden lassen sich monetär berechnen: Je mehr Emissionen etwa ein Produkt über seine Lebensdauer hinweg ausstößt, desto teurer wird es durch den zusätzlichen CO₂-Schattenpreis. Laut des Bürgerschaftsantrags wird das bisher aber kaum berücksichtigt.

Rosa Domm, klimapolitische Sprecherin der grünen Bürgerschaftsfraktion, spricht hierbei von einer Marktverzerrung: „Vermeintlich billige Preise lügen: Sie spiegeln die tatsächlichen Folgekosten für die Gesellschaft, Umwelt, Gesundheit und das Klima nicht wider.“ 


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Laut des Bürgerschaftsantrags soll die Stadt deshalb erstmals bei einem städtischen Bauprojekt sowie einem Beschaffungsvorhaben den CO₂-Schattenpreis berücksichtigen. Damit soll untersucht werden, ob durch einen CO₂- Preis klimafreundlichere Alternativen von Produkten im langfristigen Vergleich günstiger sind.  

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Der Sprecher für Umwelt, Klima und Energie der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Alexander Mohrenberg, erklärte zudem, dass durch diese Pilotprojekte Erfahrungen gesammelt werden sollen. „Dadurch gibt es die Möglichkeit, künftige Planungen nachhaltiger und klimafreundlicher zu machen, ohne aktuell laufende Prozesse in der Stadt zu verzögern“, sagte er. Am 1. Dezember soll über den Antrag abgestimmt werden.  

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