Klar, mit so einem Schloss kann man sein Fahrrad natürlich auch „sichern“. Ob's Diebe abschreckt, ist allerdings fraglich.
  • Klar, mit so einem Schloss kann man sein Fahrrad natürlich auch „sichern“. Ob's Diebe abschreckt, ist allerdings fraglich.
  • Foto: imago images/Jochen Tack

Fahrradschlösser im Test: Welche sind schwer zu knacken – welche nicht?

Wer seinen Drahtesel liebt, schließt ihn besser sehr sicher ab. Welches Schloss schützt aber gut? Die Stiftung Warentest hat sich 20 verschiedene Modelle angesehen. Doch manche schrecken nicht nur Diebe ab.

Viel Licht, aber auch Schatten: Das könnte als Fazit stehen unter dem aktuellen Test von 20 Fahrradschlössern der Stiftung Warentest (Heft 5/2021). Die Hälfte schneidet „gut“ ab. Doch mehr als ein Viertel fällt als „mangelhaft“ durch.

Aber nur eines davon, weil es sich viel zu leicht knacken lässt. In den anderen fünf Modellen im Preis von 30 bis 139 Euro fanden sich Stoffe, die im Verdacht stehen, Krebs erregend zu sein oder der Fruchtbarkeit schaden zu können. Das trifft auch besonders aufbruchsichere Kandidaten zu.

Stiftung Warentest prüfte 20 Schlösser 

Zwei der belasteten Modelle hätten sonst auch Testsieger mit „sehr gut“ werden können. So schneidet kein Schloss besser als mit „gut“ ab.

Schloss Trelock

Rahmenschlösser sind leicht zu knacken, aber in Kombination mit einer einklinkbaren Zusatzkette sind sie sehr sicher; „gut“ gab es für Trelock RS 453.

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Trelock

Die Stiftung prüfte insgesamt 20 verschiedene Modelle von 30 bis 160 Euro. Darunter waren fünf Bügel-, vier Falt- und sechs Kettenschlösser. Dazu noch drei fest installierte Rahmenschlösser mit einer zusätzlichen Kette sowie zwei Schlösser mit Textilmantel.

Gute Sicherheit bekommen Radler schon ab 30 Euro

Das Faltschloss „Kryptonite Kryptolok 685 Folding Lock“ (50 Euro) liegt insgesamt gemeinsam mit drei Kettenschlössern auf dem ersten Platz: Es bekommt wie das „Axa Newton Promoto+ 4 100/10,5“ (64 Euro), das „Kryptonite New York Chain 1210“ (80 Euro) und das „Decathlon B’Twin 900 Chain L“ das Urteil „gut“ (Note 1,9). Letzteres darf sich mit 30 Euro zudem als Preis-Leistungs-Sieger feiern lassen.

Schloss Kryptonite

Faltschlösser lassen sich wie ein Zollstock ein- und ausklappen, brauchen wenig Platz, sind aber auch nicht so sicher. Sieger dieses Typs: Kryptonite Kryptolok

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Kryptonite

Bei den Bügelschlössern schneidet auch das „Abus Granit Plus 640/135HB1 50“ (85 Euro) „gut“ (2,0) ab. Bei den Faltschlössern bekommt noch das „Trelock FS 480 Cops“ (95 Euro) dieses Urteil (2,5).

Schloss Abus Granit

Stabiles Ding: Bügelschlösser sind sehr massiv und „knacksicher“, aber auch starr. Das Beste im Test: Abus Granit Plus 640

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Abus

Neben den genannten Ketternschlössern zeigen sich noch das „Abus Ivy Chain 9210/110“ für 120 Euro und das „Trelock BC 680“ für 63 Euro als „gut“ (2,0 und 2,1). Als eins von zwei Textilmantelschlössern im Test schneidet das „Litelok Gold Wearable Größe L“ für 160 Euro „gut“ (2,4) ab.

Schloss Litelock

Textilmantelschlösser: Textile Schichten umhüllen Stahlseile oder Ketten, das metallene Innere macht sie stabil. Manche Modelle kann man wie einen Gürtel um die Taille tragen. Das Litelok Gold schnitt hier am besten ab.

Foto:

Litelock

Das „Trelock RS 453 Protect-O-Connect“ ist ein Rahmenschloss für 74 Euro und wird ebenfalls mit „gut“ (2,0) bewertet. Neben den insgesamt sechs Modellen mit „mangelhaft“ sind noch vier Schlösser „befriedigend“.

Schadstoffe in manchen Schlössern

Den erwähnten Schadstoffen können Radler auch länger ausgesetzt sein als nur beim Auf- und Abschließen. So werbe ein Anbieter etwa auch damit, das fast 2,4 Kilo schwere Schloss während der Fahrt um die Hüfte binden zu können, erläutern die Tester.

Schloss Axa Newton Promoto

Kettenschlösser: Miteinander verbundene Kettenglieder machen sie flexibel. Schwer zu knacken sind sie auch. Für das Axa Newton Promoto+ 4 gab’s ein „gut“.

Foto:

Axa

„Wir haben die betroffenen Anbieter um Stellungnahme gebeten. Manche zweifeln unsere Ergebnisse an, andere kontaktierten ihre Lieferanten“, schreibt die Zeitschrift in Bezug auf die Reaktionen der mit dem Test konfrontierten Anbieter. In Teilen hätten eigene Tests die Ergebnisse nicht wiederholen können, andere Hersteller sprächen von „einzelnen Ausreißern“. Nur einer (Hiplok) bot den Austausch an.

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Am besten sichern Radler ihr Gefährt übrigens, indem sie es möglichst hoch an festen, stabilen Gegenständen wie Pfählen oder Stangen anschließen. Dazu nimmt man am besten zwei Schlösser und sichert damit den Rahmen zusammen mit dem Vorder- oder Hinterrad. Wer Modelle verschiedener Hersteller nutzt, macht es spezialisierten Langfingern etwas schwerer.

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