• René Lüdke (41) aus Bramfeld kämpft nach einer Krebserkrankung um sein Fotostudio.
  • Foto: hfr

Erst Krebsdiagnose, dann Corona-Lockdown: Hamburger Fotograf kämpft um sein Studio

Bramfeld –

Seinen Lebenstraum hat sich René Lüdke aus Bramfeld vor einigen Jahren mit seinem eigenen Fotostudio erfüllt. Doch dann kommt die Schock-Diagnose Lymphdrüsenkrebs. Als er nach etlichen Chemo-Therapien und Bestrahlungen endlich wieder richtig anfangen kann zu arbeiten, fängt der erste Corona-Lockdown an — und bringt den Hamburger in Not.

„Ich bin immer ein sehr sportlicher Mensch gewesen, Nichtraucher und habe extrem wenig Alkohol getrunken“, erzählt der 41-Jährige der MOPO. „Dann habe ich beim Sport schleichend bemerkt, das etwas nicht stimmte.“

Nach Krebs-Diagnose: Hamburger kämpft um sein Fotostudio

Beim Laufen durch den Stadtpark sei die Herzfrequenz immer schneller nach oben gegangen. „Ich dachte, das wäre ein Formtief“, sagt er. Als der Hamburger einen blauen Fleck unter seinem Schlüsselbein entdeckte, schob er ihn auf eins seiner Shootings.

„Erst als mein linker Arm auf einmal eine andere Farbe hatte als der rechte wusste ich, da stimmt was nicht“, erzählt der Fotograf. Im Krankenhaus gab es Mitte 2018 relativ schnell die Diagnose: Lymphdrüsenkrebs.

Hamburger Fotograf bekommt 2018 Krebs-Diagnose

Bis ungefähr März 2019 durchlief der Hamburger mehrere Chemo-Therapien. Immer fünf bis sechs Tage am Stück war er im Krankenhaus und hing 24 Stunden an den Tröpfen. Denn es kommt noch hinzu: Lüdke hat eine extrem seltene und aggressive Art des Lymphdrüsenkrebses.

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„Ich habe krasse Erinnerungslücken an diese Zeit. Zum Schluss konnte ich nicht mal mehr eine Etage zu Fuß die Treppen hochgehen. Es ist ein reines Vor-Sich-Hin-Vegetieren“, so der Hamburger.

Von März bis Juli 2019 ging es weiter mit Bestrahlungen, weil immer noch Herde von Krebs gefunden wurden. Die Nebenwirkungen der Bestrahlungen waren massiv. Der 41-Jährige kämpft bis heute mit Brustschmerzen und Atemnot.

Nach Ende der Behandlungen: Hamburger kann nicht sofort arbeiten

Nach Ende der Behandlungen wollte er sofort wieder anfangen zu arbeiten. „Das habe ich aber einfach nicht geschafft“, sagt er. „Ich war immer erschöpft.“ Erst im Februar 2020 ging es ihm langsam wieder besser, seine Kräfte kehrten zurück. Aber dann begann Corona — und der erste Lockdown.

Bei den Corona-Hilfen fällt der Selbstständige durchs Raster. „Das Basis-Jahr, auf das die Differenz zu 2020 angerechnet wird, ist 2019“, sagt er. „In diesem Jahr konnte ich wegen der Krebserkrankung aber so gut wie keine Umsätze generieren.“

Wegen Corona: Hamburger fällt durchs Hilfe-Raster

Bei derartigen krankheitsbedingten Ausfällen kann man auch die Monate Januar und Februar 2020 anrechnen lassen. „Das sind für mich als Fotograf aber immer die schlechtesten Monate des Jahres“, so Lüdke. Für die Zuzahlungen zu Behandlungen und für die Medikamente habe er in den letzten Jahren sämtliche Rücklagen verwenden müssen.

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Seine Wohnung hat der 41-Jährige bereits aufgegeben, ist wieder zu seinen Eltern gezogen. Jetzt kämpft er darum, wenigstens sein Studio behalten zu können.

Spendenaufruf: Hilfe für Hamburger Fotografen

Unterstützung bekommt er dabei von der Familienkrebshilfe „Sonnenherz“, die einen Spendenaufruf gestartet hat. Unter dem Verwendungszweck „Helft René“ kann jeder, der möchte Geld überweisen (IBAN: DE82 7002 22000020 2679 84, BIC: FDDODEMMXXX).

Menschen, die für den Hamburger spenden, möchte er selbst wiederum unterstützen. Deshalb bietet er ein Gratis-Rundum-Fotoshooting an, das die Familienkrebshilfe unter allen Spendern verlost. Wer daran teilnehmen möchte, schickt eine E-Mail an kontakt@fkh-sonnenherz.de

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