Energiekrise: Hamburg will der Kultur helfen – doch es gibt Kritik
Gerade versuchen sich Hamburgs Konzerthäuser, Theater und Museen nach der Pandemie aufzurappeln, da machen ihnen steigende Energiekosten einen Strich durch die Rechnung. Im Fall der Elbphilharmonie hatte die Kulturbehörde kürzlich von einer „existenziellen Bedrohung“ gesprochen. Senator Carsten Brosda (SPD) will den Häusern jetzt mit Liquiditätshilfen unter die Arme greifen. Aus der Opposition kommt Kritik.
Schon jetzt verzeichnet die für die Elbphilahrmonie und die Laeiszhalle zuständige Betriebsgesellschaft ELBG ein Minus von etwa 2,6 Millionen Euro pro Jahr. Sollten die Energiekosten weiterhin so steigen wie prognostiziert, könnte sich der Verlust der beiden Häuser mindestens verdoppeln. Die Prognosen der Hamburger Museen sehen ebenfalls düster aus. In einem Bericht zum Museumscontrolling der Kulturbehörde von Ende Juli diesen Jahres drücken viele Häuser ihre Sorge vor den steigenden Energiekosten aus.
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Gerade versuchen sich Hamburgs Konzerthäuser, Theater und Museen nach der Pandemie aufzurappeln, da machen ihnen steigende Energiekosten einen Strich durch die Rechnung. Im Fall der Elbphilharmonie hatte die Kulturbehörde kürzlich von einer „existenziellen Bedrohung“ gesprochen. Senator Carsten Brosda (SPD) will den Häusern jetzt mit Liquiditätshilfen unter die Arme greifen. Aus der Opposition kommt Kritik.
Schon jetzt verzeichnet die für die Elbphilahrmonie und die Laeiszhalle zuständige Betriebsgesellschaft ELBG ein Minus von etwa 2,6 Millionen Euro pro Jahr. Sollten die Energiekosten weiterhin so steigen wie prognostiziert, könnte sich der Verlust der beiden Häuser mindestens verdoppeln. Die Prognosen der Hamburger Museen sehen ebenfalls düster aus. In einem Bericht zum Museumscontrolling der Kulturbehörde von Ende Juli diesen Jahres drücken viele Häuser ihre Sorge vor den steigenden Energiekosten aus.
Museen, Theater, Elbphilharmonie: Hamburgs Kultur in Sorge vor Energiepreisen
„Die sich abzeichnenden Steigerungen bei den Energiekosten werden sich negativ auswirken. Die Stiftung wird das Geschäftsjahr somit voraussichtlich mit einem negativen Betriebsergebnis von 805.000 Euro abschließen“, heißt es im Abschnitt zur „Stiftung Historische Museen Hamburg“. Zur Stiftung gehören etwa das Museum der Arbeit in Barmbek, das Altonaer Museum oder auch das Museum für Hamburgische Geschichte in der Neustadt.
Auch die Hamburger Theater kämpfen. Auf MOPO-Anfrage gab etwa das Deutsche Schauspielhaus an, seine Außenbeleuchtung schon ab 21 Uhr auszuschalten. Welche Einrichtungen in Hamburg sich ebenfalls Gedanken ums Stromsparen machen, lesen Sie hier.
Brosda: „Keine Kultureinrichtung soll schließen müssen“
„Keine Kultureinrichtung soll schließen müssen“, stellte Kultursenator Brosda bei NDR Info klar. Die Stadt spreche derzeit mit Hamburgs Kulturbetrieben darüber, wie diese den Verbrauch reduzieren können. Denkbar seien zum Beispiel niedrigere Temperaturen im Foyer oder eine geringere Beleuchtung.
Nach MOPO-Informationen bereiten die Museen aktuell ein Programm für mehr Nachhaltigkeit vor, dass in der kommenden Woche vorgestellt wird. Auch Hilfen der Stadt sind im Gespräch, zuvor müsste aber der jeweilige Bedarf der Einrichtungen geklärt werden.
Linke übt Kritik an Liquiditätshilfen
„Wenn Schieflagen entstehen, werden wir mit Liquiditätshilfen eingreifen“, twitterte Brosda am Sonntag. Wer welche Art von Hilfen erhalten kann, bleibt damit noch offen. Das sieht Norbert Hackbusch, kulturpolitischer Sprecher der Linksfraktion, kritisch.
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„Es ist lediglich die Rede von Liquiditätshilfen. Sprich, die Kultureinrichtungen sollen weitere Schulden aufbauen“, so Hackbusch. Das reiche angesichts der noch nicht verarbeiteten Corona-Krise, aber auch bei dem gegenwärtig noch zurückhaltenden Zuschauerinteresse nicht.