• Christoph Ploß (34), CDU-Bundestagsabgeordneter aus Hamburg
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Dienstreise oder Luxus?: Hamburger CDU-Politiker: Ärger um Oman-Trip

Der junge CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß (34) aus Hamburg auf Dienstreise im Sultanat Oman – war das eine Luxusreise auf Kosten der Scheichs? Eine Art Bestechung? Gar der nächste Fall Philipp Amthor? Anderthalb Jahre nach dem dreitägigen Trip in den Orient schlagen die Wellen hoch. Im Gespräch mit der MOPO erklärt Ploß, wie es zu der Mega-Summe von 16.400 Euro gekommen ist – und ob von ihm eine Gegenleistung erwartet wurde.

Für so viel Geld reisen andere monatelang um die Welt: Christoph Ploß gab die Summe im Jahr 2018 bei der Bundestagsverwaltung als „veröffentlichungspflichtige Nebeneinkunft“ an. Die Botschaft des Oman habe ihn für das Geld drei Tage lang in das Sultanat eingeladen.

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Basar in Maskat, der Hauptstadt des Oman.

Foto:

imago images/Panthermedia

Christoph Ploß zu seiner Reise in den Oman

Das Magazin „Der Spiegel“ wittert einen weiteren Lobbyismus-Skandal à la CDU-Youngster Philipp Amthor, schreibt: „Per Businessclass zum Basar – auf Kosten des Sultanats“. Ploß erklärt gegenüber der MOPO, dass es sich um einen „Übertragungsfehler“ gehandelt habe. Er sei zusammen mit den CDU-Fraktionskollegen  Ronja Kemmer und Wolfgang Stefinger gereist: „Die Gesamtsumme für alle drei Parlamentarier wurde fälschlicherweise mir als Einzelsumme zugeordnet.“ 

Tatsächlich hätten er und seine Parlamentskollegen jeweils 5.466 Euro an „geldwertem Vorteil“ von der Botschaft des Oman erhalten. Diese Summe hätte er nicht einmal angeben müssen, erst ab 10.000 Euro bestehe eine Meldepflicht.

Ploß: Reise auf Instagram begleitet

Ploß steht der verspäteten Aufregung um die Reise einigermaßen ratlos gegenüber, hat er den Trip doch nicht nur ordnungsgemäß beim Auswärtigen Amt deklariert, sondern auch – wie fast alle seine Aktivitäten – ausführlich auf seinem Instagram-Account ausgebreitet.

„Moin, moin, heute geht es auf die letzte Dienstreise für dieses Jahr, in den Oman. Ich halte euch auf dem Laufenden“, wendet der Abgeordnete sich vor dem Abflug am 18. Dezember an seine Follower.

Er sei Mitglied der deutsch-arabischen Parlamentariergruppe, da seien solche Dienstreisen, auch auf Einladung ausländischer Botschaften, nicht außergewöhnlich, so Ploß, der in Berlin den Wahlkreis Hamburg Nord/Alstertal vertritt. Schließlich lade auch Deutschland Delegationen aus anderen Ländern ein, für die dann der deutsche Steuerzahler aufkommt.

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Auch das Opernhaus in Muscat besuchten die drei CDU-Abgeordneten auf Einladung des Sultanats.

Foto:

imago images / Westend61

Christoph Ploß (CDU) und die Wüste im Oman

Eine Vergnügungsreise seien die drei Tage im Sultanat nicht gewesen, betont Ploß: „Die Wüste haben wir uns nur etwa eine Stunde lang kurz vor der Abreise angeschaut.“ Ansonsten sei es unter anderem um klimafreundlichen Seeverkehr gegangen:  „Eine Gegenleistung wurde weder von einem deutschen noch einem omanischen Unternehmen bei mir eingefordert.“

Ploß: Opernbesuch der deutschen Parlamentarier

Die Oper in Maskat hätten die drei Abgeordneten besucht, weil gerade ein deutsches Ensemble zu Gast gewesen sei. Eine teure Loge habe es für die drei jungen Polit-Gäste nicht gegeben: „Es handelte sich um Standardplätze.“

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