Corona und Lieferengpässe: Hamburgs Wirtschaft auf dem Tiefpunkt
Die Hamburger Wirtschaft blickt mit Sorge auf das Jahr 2022. Die Corona-Pandemie, der Fachkräftemangel, Lieferengpässe und steigende Energie- und Rohstoffpreise belasten die Unternehmen stark, wie die Handelskammer der Hansestadt am Donnerstag mitteilte.
72,7 Prozent der Unternehmen erwarten ein unverändertes oder nachlassendes Geschäft, das geht aus dem Konjunkturbericht der Kammer hervor. Etwas mehr als ein Viertel der befragten Firmen blicke positiv auf die Geschäftserwartung.
Material fehlt: Hamburger Unternehmen müssen die Produktion drosseln
„Gerade die Lieferengpässe schwächen den Außenhandelsstandort Hamburg enorm“, sagte Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Malte Heyne. Frustrierend: Einige Unternehmen haben demnach volle Auftragsbücher, müssen trotzdem ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken, weil das Material nicht ankommt.
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Knapp die Hälfte der Unternehmen gab laut dem Konjunkturbericht an, dass neben ungünstigen Rahmenbedingungen und der Verkehrspolitik die Engpässe zu den größten Risiken ihrer Entwicklung zählen. Sie führen demzufolge bei den meisten Unternehmen zu höheren Einkaufspreisen, längeren Wartezeiten und erhöhtem Planungsaufwand. Bei 14 Prozent der Unternehmen habe die Produktion gedrosselt oder gestoppt werden müssen.
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Von Mitte Dezember bis Mitte Januar nahmen an der Konjunkturbefragung 616 Unternehmen teil. Der Zeitraum war demnach unter anderem geprägt von der Ungewissheit durch die Virusvariante Omikron und möglichen neuen Einschränkungen des sozialen und wirtschaftlichen Lebens. Die Handelskammer ist die Selbstverwaltung der Hamburger Wirtschaft. Sie vertritt die Interessen von etwa 170.000 Unternehmen. (dpa/ab)