In vielen Stadtteilen Hamburgs heulten am Sonntagabend plötzlich die Sirenen (Symbolbild).

In vielen Stadtteilen Hamburgs heulten am Sonntagabend plötzlich die Sirenen (Symbolbild). Foto: picture alliance / CHROMORANGE | Christian Ohde

Verwirrung um Sturmflut-Warnung: Sirenengeheul legt Notruf lahm

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Nach der Sturmflut am Sonntagnachmittag warnt das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie auch vor dem Nachthochwasser. Für große Aufregung sorgten am Abend die Sirenen, mit denen vor schweren Sturmfluten und anderen Katastrophen gewarnt wird. Die Polizei versucht, zu beruhigen und hat eine wichtige Bitte. Schon am Nachmittag hatte eine Warnung per App für Verwirrung gesorgt.

Von der Sturmflut betroffen sind neben der Elbe auch Weser und Ems sowie die gesamte Nordseeküste, so das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) am Sonntag. Im Elbegebiet wird das Nachthochwasser laut des Instituts etwa 1,5 bis 2 Meter über dem mittleren Hochwasser auflaufen.

Sirenen heulen und NINA schlägt an: Verwirrung um Alarm

Am Abend heulten auf einmal die Sirenen in der Stadt – so wird normalerweise vor einer schweren Sturmflut gewarnt. Die Polizei sprach auf Anfrage von einem „technischen Defekt“. Zehn Minuten später dann wieder Sirenengeheule – diesmal der durchgehende Ton, mit dem entwarnt wird, die Polizei schreibt auf X: „Es ist alles gut und KEIN Fliegeralarm!“

Also alles kein Problem? Leider nein: Besorgte Hamburger überlasten die Notrufnummern, die Polizei reicht eine wichtige Bitte nach: Der Notruf könne „seinen regulären Betrieb nicht mehr wahrnehmen“, man möge die Information möglichst weit streuen, dass es keine akute Katastrophenlage gibt.

Schon zuvor hatte es Probleme mit der Sturmflut-Warnung gegeben: Erst wurde per Katastrophenschutz-App NINA vor dem Hochwasser in der Nacht zum Montag gewarnt, kurz danach wurde die Warnung wieder aufgehoben. Noch etwas später kam dann ein neuer Doppelpack: Die Warnung vor dem mittlerweile abgelaufenen Nachmittagshochwasser wurde aufgehoben, die vor dem in der Nacht wieder in Kraft gesetzt. Bei der Polizei hieß es auf Nachfrage dazu, die Aufhebung sei versehentlich passiert.

Sturmflut in Hamburg bleibt ohne größere Folgen

Schon am Sonntagnachmittag hatte es eine Sturmflut in Hamburg gegeben: Vorhergesagt war ein Pegel von bis zu 2,5 Metern über dem mittleren Hochwasser, tatsächlich blieb die Sturmflut deutlich hinter diesem Wert zurück.

Abgesehen von ein paar umgesetzten Autos und zwei aus einer misslichen Lage befreiten Jugendlichen blieb die Lage in Hamburg ruhig.

Sturmflut wirbelt Fähr-Fahrplan durcheinander

Bereits am Samstag hatten orkanartige Böen mit bis zu 110 Kilometern pro Stunde für erhebliche Einschränkungen im Fährverkehr zu den Nordseeinseln gesorgt. So waren alle Fahrten des „Halunder Jet“ von und nach Helgoland am Wochenende wetterbedingt ausgefallen, wie die Reederei FRS Helgoline mitteilte. Die Fähre steuert Deutschlands einzige Hochseeinsel normalerweise von Hamburg, Brunsbüttel und Cuxhaven aus an.

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Auch am Sonntag blieben Verbindungen aufgrund des Sturmtiefs eingeschränkt: Zwischen Schlüttsiel und den Halligen verkehrten gar keine Fähren, zwischen Dagebüll und den nordfriesischen Inseln Föhr und Amrum nur unregelmäßig, teilte die Wyker Dampfschiffs-Reederei mit. (mit dpa)

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