• Ein gemeinsamer Antrag von SPD und Grüne sieht vor, mindestens 5,7 Millionen Euro für den Erhalt und Schutz der Bäume in Hamburg zu investieren. Auch Neupflanzungen sind geplant.
  • Foto: Daniel Reinhardt/dpa

Baumhauptstadt Hamburg?: Senat gibt Millionen für Straßengrün aus

Baumhauptstadt Hamburg? SPD und Grüne wollen mehrere Millionen Euro für den Erhalt, Schutz und die Neupflanzung von Bäumen investieren. Mit dem Konzept sollen unter anderem Maßnahmen zum Schutz der Bäume vor den Auswirkungen des Klimawandels ergriffen werden. Der Naturschutzbund Hamburg (NABU) begrüßt das Vorhaben.

Nachdem SPD und Grüne im Koalitionsvertrag 2020 die Priorität der Erhaltung von Hamburgs Stadtnatur und der Stadtbäume betont hatten, folgen nun konkrete Pläne. Demnach sieht ein gemeinsamer Antrag vor, im Haushalt 2021/2022 mindestens weitere 5,7 Millionen Euro für die Entwicklung eines Baumkonzeptes zu investieren.

Hamburg soll auch in Zukunft Baumhauptstadt Deutschlands sein

Das teilte die SPD-Bürgerschaftsfraktion am Dienstag mit. Das Konzept soll die Neupflanzung von Bäumen verstärken und die bezirksübergreifende Dokumentation des Baumbestandes sicherstellen. Zudem gelte es, die Standortsuche für Neupflanzungen als gesamtstädtische Aufgabe zu etablieren.

Das könnte Sie auch interessieren: Werte bereiten Sorgen: Hier ist die Luft in Hamburg besonders dreckig

„Die große Anzahl an Stadtbäumen ist für Hamburg identitätsstiftend und trägt maßgeblich zur besonderen Lebensqualität in unserer Stadt bei“, sagt Alexander Mohrenberg, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion. „Unser Baumkonzept wird sicherstellen, dass Hamburg auch in Zukunft die unangefochtene Baumhauptstadt in Deutschland bleibt.“

Trockenheit und Hitze stellen für Bäume eine Herausforderung dar

Dem stimmt auch die Sprecherin für Umwelt, Natur und Kreislaufwirtschaft der Grünen Bürgerschaftsfraktion, Ulrike Sparr, zu. „Hamburgs Grün ist mehr als ein Wahrzeichen unserer Stadt. Unsere Bäume spenden Schatten, filtern die Luft, binden CO2 und bieten Tieren Lebensräume – sie machen unsere Stadt lebenswert und das über Generationen hinaus“, sagt sie.

Das könnte Sie auch interessieren: Grau statt grün: Kahlschlag: Harte Kritik an Hamburgs Baum-Politik

Die Aufgabe, sie zu schützen, stelle aufgrund der zunehmenden Trockenheit und Hitze eine Herausforderung dar. Auch der Nabu-Landesvorsitzende aus Hamburg Malte Siegert begrüßt die Investition – auch wenn diese längst überfällig sei.

NABU-Landesvorsitzende: Jedes Quartier muss einbezogen werden

„Es ist klasse, dass die politisch Handelnden jetzt die Dringlichkeit erkennen, auf die wir als Verband schon seit Jahren hinweisen und auch bereit sind, Dinge in die Tat umzusetzen“, sagt er. Nun komme es darauf an, die Maßnahmen zu konkretisieren. Laut Siegert müsse dabei unter anderem geklärt werden, ob mehr Geh- und Fahrwege als Platz für Bäume dienen könnten.

Das könnte Sie auch interessieren: Mitten im engsten Stadtgebiet: Hamburg will Grünfläche mit 30 Bäumen plattmachen

Des Weiteren müsse jedes Quartier in das Konzept mit einbezogen werden. „Bäume sind für jedes Quartier wichtig, sowohl aus sozialen, gesundheitlichen aber auch klimabedingten Aspekten“, sagt Siegert.

Das Projekt soll nun einen Grundstein für zukunftsorientiertes Baumkonzept legen. Die Bürgerschaft befasst sich mit dem Antrag im Rahmen der Haushaltsberatungen vom 1. bis 3. Juni. (lehe)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp