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  • Foto: Collier Lassnig Kunsthalle hfr

Kunsthalle Hamburg: Ausstellung befasst sich mit einem Tabuthema unseres Alltags

St. Georg –

Trauer um die verstorbene Mutter oder das erste Haustier. Über den Verlust der Heimat, des Jobs, einer Freundschaft – jeder kennt dieses Gefühl. Dennoch gehört es zu den Tabuthemen unseres Alltags. Die Hamburger Kunsthalle steuert nun mit einer Ausstellung entgegen.

Kilometerlang bilden sich Schlangen Trauernder, durch Häuserschluchten, entlang Hauptverkehrsstraßen, mal aus der Vogelperspektive, mal nah an den Menschen. Das Video „Interregnum“ von Adrian Paci aus Albanien zeigt Staatstrauerfestzüge aus kommunistischen Diktaturen.

Ein Bild von Maria Lassnig

Ein Bild von Maria Lassnig

Foto:

Collier Lassnig Kunsthalle hfr

Ähnlich beeindruckend die Bilder des Fotojournalisten Paul Fusco, die sich auch mit Staatstrauer befassen, aber in den USA 1968. Fusco fuhr mit auf der Eisenbahn, die den erschossenen Robert F. „Bobby“ Kennedy von New York zur Beerdigung nach Washington D.C. brachte. Eine Million Menschen standen an den Gleisen: Junge, Alte, Schwarze und Weiße – alle verabschiedeten den Hoffnungsträger.

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Vor allem persönliche Trauer wird ausgestellt. Viele Künstler haben den Verlust eines Angehörigen verarbeitet. Bas Jan Aders Werk „I’m too sad to tell you“ zeigt, wie schwierig es ist, eine Sprache für Trauer zu finden, er filmt sich selbst beim Weinen. Der Syrer Khaled Barakeh zeigt Menschen, die Opfer des Syrienkriegs beweinen, deren Silhouetten er aus den Bildern geschnitten hat. Einen bunteren Zugang liefern die Kunstsärge der Ghanaer Ataa Oko und Kudjoe Affutu. 28 Künstler zeigen ein Spektrum der Auseinandersetzung mit Trauer. Endlich mal wieder eine lebensnahe Ausstellung!

Kunsthalle, 7.2.-14.6., Di-So 10-18 Uhr, Do 10-21 Uhr, 8/14 Euro

Auch Bas Jan Ader ist bis zum 14. Juni in der Hamburger Kunsthalle zu sehen.

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