• Die Augen müde und gerötet: Rapper Gzuz von der 187 Strassenbande am Dienstag vor Gericht. Links neben ihm sein Anwalt Christopher Posch.
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187 Strassenbande-Rapper: Schlag ins Gesicht: Gzuz bietet Frau 500 Euro Schmerzensgeld

Im Prozess gegen Jonas Klauß (32) alias Gzuz, Rapper bei der Hamburger 187 Strassenbande, ging es am Dienstag um eine junge Frau (19), der der Rapper ins Gesicht geschlagen haben soll. Im Gerichtssaal nahm die Zeugin ihren Strafantrag zurück, lobte den Angeklagten als „sehr nett“.

Sichtlich verkatert, die Augen müde und gerötet, wirkt Gzuz am zweiten Verhandlungstag. Er hat am Vortag seinen Geburtstag gefeiert, offenbar ausgiebig. Selbst das Kaugummikauen erfolgt in Zeitlupe. Der Vorfall, um den es geht, hatte sich am frühen Morgen des 8. März 2020 auf der Reeperbahn ereignet.

Die junge Frau, nach eigenen Angaben mit Freunden unterwegs und „gut angetrunken“, hatte den Rapper entdeckt, und um ein Foto gebeten. Nach einem ersten Foto mit der ganzen Gruppe wollte sie noch ein Selfie mit Gzuz: „Es kann sein, dass ich etwas aufdringlich war“, räumt die Zeugin im Gericht ein.

Video: Proll-Rapper sah zum Prozessbeginn noch fit aus

187 Strassenbande-Rapper Gzuz entschuldigt sich

Es könne sein, dass der Angeklagte nur das Handy wegschlagen wollte und dabei unabsichtlich ihr Gesicht getroffen habe: „Ich hatte Nasenbluten und war unter Schock.“ Der Rapper habe ihr ein Taschentuch gereicht und sich entschuldigt: „Er sagte, es tut ihm leid, das war keine Absicht. Er wollte mir 10 Euro geben, das wollte ich aber nicht.“

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Im Krankenhaus wurde eine Nasenbeinprellung festgestellt. Zusammen mit ihrer Mutter ging die 19-Jährige zur Polizei, stellte Strafanzeige wegen Körperverletzung.

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Nase geprellt: Die 19-Jährige nahm ihre Strafanzeige gegen den Rapper zurück.

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Im Gerichtssaal die Wende: Kurz vor der Verhandlung hatte die Zeugin den Angeklagten und seinen Anwalt zufällig in einem Kiosk beim Gericht getroffen. Bei der Begegnung habe Gzuz sich noch mal entschuldigt: „Der Anwalt fragte meine Tante und mich, ob wir uns zu ihnen setzen wollten“, erklärt die junge Frau, „dann haben wir eine Abmachung getroffen.“

Prozess gegen Gzuz von der 187 Strassenbande: Einstellung des Verfahrens abgelehnt

Gzuz habe 500 Euro Schmerzensgeld angeboten: „Das fand ich gut“, so die Zeugin, „besser als nichts.“ Außerdem könne sie sich bei Konzerten auf die Gästeliste setzen lassen: „Ich finde ihn nett“, so ihr Fazit. Im Kiosk habe sie auch noch das ersehnte Selfie mit dem Rapper bekommen. „Ich ziehe meinen Strafantrag zurück“, gab die junge Mutter zu Protokoll.

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Gzuz wiederholte im Saal seine Entschuldigung: „Das war eine Scheißsituation, ich wollte dir nicht ins Gesicht schlagen. Ich dachte, du filmst mich, das mag ich nicht, darum wollte ich das Handy treffen.“

Trotz der Versöhnung im Saal hat der Staatsanwalt eine Einstellung des Verfahrens abgelehnt.  

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