• In Hamburg werden Drinks weiter produziert – für Zuhause (Symbolfoto).
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„Stay the f*** home!“ und Co. : Wegen Corona: Hamburger Bars verschicken Cocktails

Besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen. Und vor allem kreative Lösungen. Das dachten sich auch Hamburger Barkeeper und Unternehmer, die wegen der noch geltenden Corona-Auflagen Cocktail-Lieferdienste ins Leben gerufen haben – und für ein wenig Urlaubsfeeling auf dem Balkon sorgen. Ein Geschäftsmodell für die Zukunft?

Die Sonne lacht, der Frühling lockt. Normalerweise beginnt jetzt die Hochsaison für Ashley Wick. Der Gründer und Chef der „Flying Bar Crew“ schwingt mit seinem Team normalerweise bei Events, Privatpartys und Hochzeiten den Shaker.

Wegen Corona: Unternehmer startet Cocktail-Lieferservice in Hamburg

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Bartender Ashley Wick, Gründer und Chef der „Flying Bar Crew“.

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Flying Bar Crew

Doch dann kam Corona. Veranstaltungen wurden abgesagt, Aufträge storniert, Einnahmen blieben aus. „Wirtschaftlich ist das eine Katastrophe. Aber ich weiß, dass es derzeit Wichtigeres gibt, als Cocktails zu schlürfen“, sagt Wick.

Der Unternehmer suchte nach Alternativen – und startete den Lieferservice „Flying Cocktail“. Seit Ostern werden Gin Basil Smash, Espresso Martini, Mai Tai und Co. auf Bestellung in Flaschen abgefüllt und nach Hause geliefert – inklusive Glas, Deko und Eiskugeln.

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Cocktails wie Gin Basil Smash, Espresso Martini und Mai Tai werden auf Bestellung in Flaschen abgefüllt und nach Hause geliefert.

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Flying Bar Crew

„Unser Lieferservice hat von Anfang an viel Zuspruch erfahren“, erzählt der ausgebildete Bartender weiter, der auch für die Zukunft mit der mobilen Cocktailbar plant – Plexiglasscheiben sind bereits in Arbeit. Denn das Virus wird nicht von heute auf morgen verschwinden.

„Wuhan Calling“ und Co.: „Drilling“-Bar kreiert Cocktails für Zuhause

Auf eine ähnliche Idee kamen auch Leo Orosz und Thorsten Frerichs, Barchef und Inhaber der „Drilling“-Bar. Die Destille in Bahrenfeld bietet seit 40 Jahren in Hamburg ihre Dienste als Verschlussbrennerei an. Neben dem Destillieren von Whiskey und Rum führt sie eine Bar und ein Café – die aber momentan für die Kundschaft geschlossen sind.

Drilling Bar

Ein Blick ins „Drilling“.

Foto:

Drilling/hfr

Deswegen stellt die Bar zurzeit in Kooperation mit zwei Apotheken Handdesinfektion her und füllt sie ab. Nun soll aber auch das Cocktail-Geschäft so langsam wieder losgehen. Die Bar hat hierfür 14 „Drilling Home Cocktails“ kreiert, darunter – passend zu Corona – Drinks wie „Wuhan calling!“ (Rum, Bananenlikör, Zitronengrassirup), „Stay the f*** home!“ (Whiskey, Espressolikör, Orange Bitters) und „Virus vs. Virus“ (Gin, Kardamom, Kaffirlimetten). Auch hier werden die Drinks in Flaschen abgefüllt und per Paket verschickt. 

Online-Geschäft auch nach Corona-Krise

Orosz freut sich immerhin, endlich wieder mixen zu können, hofft aber, dass das Drilling bald komplett öffnen darf: „Shaken, Laden voll, Leute sind gut drauf. Das fehlt uns natürlich“, sagte der Barchef im NDR Hamburg Journal.

Das Online-Geschäft gleiche zwar den Umsatzverlust nur minimal aus, soll aber auch nach Corona fortgesetzt werden. Doch bis dahin wird noch wohl einige Zeit vergehen.

Wann dürfen Kneipen und Bars in Hamburg wieder öffnen?

Der erste Schritt wäre jedenfalls die Wiedereröffnung der Betriebe – und das könnte schon sehr bald soweit sein. Denn die Länder sollen nun in eigener Verantwortung über die schrittweise Öffnung entscheiden.

Konkret bedeutet das: Was wie wann genau in Hamburg passiert, entscheidet kommende Woche der Senat. „Bis Dienstag prüfen wir die Umsetzung in Hamburg und beschließen das dann“, heißt es vom Senat.

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