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  • „Herzensfreude“: Dani (47) und Knud Bartels (50) aus Hamburg Bergstedt vermitteln ausgediente Legehennen.
  • Foto: Bettina Blumenthal

„Rettet das Huhn“: Alte Legehennen suchen Ruhesitz mit Platz zum Picken

Wenn Dani Bartels (47) aus  Bergstedt über ihre Hühner spricht, dann klingt das so: „Die Gartenarbeit dauert doppelt so lange, macht aber fünf Mal so viel Spaß.“ Für den Verein „Rettet das Huhn“ suchen sie und ihr Mann nun Gartenbesitzer in und um Hamburg, die ausgedienten Legehennen einen schönen Lebensabend bereiten wollen.

In regelmäßigen Abständen holt der Verein Legehennen von Landwirten ab, um die Vögel vor der Schlachtung zu retten. Im April ist es wieder soweit: 800 Hennen müssen dann ein neues Zuhause finden. Sie sind 15 bis 18 Monate alt, wenn sie für die Landwirtschaft nutzlos werden, und können noch zwischen einem und drei Jahre leben.

Ausgediente Legehennen suchen Stall mit Platz zum Picken

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Freut sich des Lebens: eine ehemalige Legehenne, die der Verein „Rettet das Huhn“ vor dem Schlachter bewahrt hat.

Foto:

Bettina Blumenthal

Aber – kann man einfach ein Stück Garten einzäunen und sich Hühner halten? Das Tierheim des Hamburger Tierschutzvereins klagt bereits darüber, dass sich in der Pandemie viele Städter Hühner zulegen und sie wenig später genervt in der Süderstraße abliefern. Manchmal muss auch das Veterinäramt eingreifen, etwa wenn Stadthühner beengt auf Balkonen ihr Dasein fristen.

Legehennen: Das braucht ein glückliches Huhn

„Wir setzen uns mit jedem Interessenten zusammen und erklären die Voraussetzungen“, sagt Dani Bartels. Die Hühner werden in Gruppen zwischen drei und fünf Tieren abgegeben. Für jedes Huhn müssen zehn Quadratmeter Außenauslauf zum Scharren und Picken eingeplant werden, dazu ein ausreichend großer Stall, in dem die Tiere auch leben können, wenn wegen der Vogelgrippe mal wieder wochenlange Stallpflicht herrscht.

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Manche Hühner müssen nach der Rettung erst einmal verarztet werden.

Foto:

Bettina Blumenthal

„Das ist erst einmal ein finanzieller Aufwand“, warnt Dani. Die tägliche Betreuung ist dagegen überschaubar: rund 15 Minuten Stall säubern, füttern und abends kontrollieren, ob alle im sicheren Stall sind, damit der Fuchs sie nicht stiehlt.

Hühner: neugierig und zutraulich

Und was bekommt man dafür, neben frischen Eiern (pro Huhn etwa vier pro Woche)? Da gerät die Erzieherin ins Schwärmen: „Hühner sind neugierig, werden schnell zutraulich, einige lassen sich sogar gerne auf den Arm nehmen. Und wenn man ruft, kommen sie aus allen Ecken angerannt, das ist eine echte Herzensfreude.“

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Ehemalige Legehennen, die noch ein paar Jahre artgerecht leben dürfen.

Foto:

Bettina Blumenthal Lokal/ Bettina Blumenthal

Selbst die Legehennen aus der Massentierhaltung, die oft beklagenswert gerupft und teilweise verletzt übergeben werden, fassen schnell Vertrauen zu Menschen: „Ihr Herz ist schnell zu erobern“, sagt Knud Bartels (50), der mit Hühnern groß geworden ist.

Millionen Hühner werden jährlich geschlachtet

Seit 2016 ist das Paar bei „Rettet das Huhn“. Allein in Deutschland werden jährlich mehr als 51 Millionen junge Legehennen getötet und zu Tierfutter oder Brühwürfeln verarbeitet.

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Heiß begehrt: ein Salatkopf wird zum Picken.

Foto:

Bettina Blumenthal

Wer sich vorstellen könnte, ein paar Hühner auf zu nehmen, findet auf der Seite rettetdashuhn.de die Ansprechpartner für verschiedene Regionen. Für den Großraum Hamburg sind Dani und Knud Bartels zuständig. Sie sind unter dani.knud@rettetdashuhn.de zu erreichen.

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