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  • Die Demo führt durch die Straßen von Harvestehude.
  • Foto: imago/Westend61

„Reiche müssen bezahlen“: Millionäre erwünscht! Corona-Demo führt durch Nobel-Viertel

Eine Demonstration mit einem Appell an besonders reiche Menschen lässt sich am besten dort abhalten, wo viele gut betuchte Menschen wohnen. Deshalb hat sich das Bündnis „Wer hat, der gibt“ dazu entschlossen, am kommenden Samstag durch die Straßen von Harvestehude zu marschieren. Die Forderung dabei: „Die Reichen müssen für die Kosten der Corona-Krise bezahlen.“

Dass die finanziellen Folgen der Corona-Krise die Gesellschaft langfristig belasten werden, ist kein Geheimnis. Auch das Bündnis „Wer hat, der gibt“ ist davon überzeugt, dass der finanzielle Notstand erst noch bevorsteht und ruft deshalb am kommenden Samstag zu bundesweiten Demonstrationen auf.

Demonstration bei Millionären in Hamburg: „Wer hat, der gibt“

Ähnliche Proteste sind in Berlin, Hannover, Leipzig und zahlreichen Kleinstädten geplant. In Hamburg werden sich die Demonstranten um 18 Uhr vor dem Bahnhof Dammtor treffen – etwa 1000 Menschen werden erwartet. Eine breite Vielfalt von Gruppen hat ihre Teilnahme an dem Protest angekündigt, von „St.Pauli solidarisch“ bis „Recht auf Stadt“ und „Ende Gelände“.

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Der Protest wird in Hamburg durch die Straßen des Nobelviertels Harvestehude ziehen, um die Stimme zu erheben, wo die Reichen zuhause sind. Aber nicht nur die Route dieser Demonstration ist besonders: Millionäre sind ausdrücklich eingeladen, an der Demo teilzunehmen. Auf der Internetseite des Bündnisses können sie ihre Teilnahme an dem Protest ankündigen.

„Bisher hat kein Millionär sich gemeldet. Wir würden uns aber freuen, wenn sie mit uns laufen“, sagt Bündnis-Sprecher Ansgar Richter – „es gibt dafür ein VIP-Bereich“. In Hamburg wird es einen Block des Demonstrationszuges tatsächlich für die Reichen geben, mit goldenen Bändern drum herum – sehr wahrscheinlich aber menschenleer. So ist zumindest die Vermutung.

Wer hat, der gibt

Das Bündnis Wer hat, der gibt“ ruft für Samstag zu bundesweiten Demonstrationen auf.

Foto:

Wer hat, der gibt

Am Ende des Protestes sind auch Musik- und Redebeiträge vor der Sophienterrasse geplant – um 23 Uhr soll die Veranstaltung zum Ende kommen und bis dahin sollen die Corona-Maßnahmen mit Abstand und Maskenpflicht beachtet werden. „Es ist uns wichtig, dass alle gesund bleiben“, sagt Richter.

„Die reichsten zehn Prozent der Deutschen horten zwei Drittel des Vermögens“ kritisiert das Bündnis in seinem Aufruf. Darüber hinaus habe der Staat durch höhere Arbeitslosigkeit und Steuerausfälle in den vergangenen Monaten auch mehr finanziert und weniger eingenommen.

„Wer hat, der gibt“: Demonstration in Hamburg

Um den Staatshaushalt wieder auszugleichen fordert das Bündnis, unter anderem, die Wiedereinführung der Vermögenssteuer sowie eine einmalige Vermögensabgabe für Millionäre und Milliardäre. Einige davon wären sogar schon bereit, dauerhaft mehr besteuert zu werden. Das haben 83 Millionäre in der ganzen Welt in einem offenen Brief vergangenen Juli tatsächlich gefordert, um an den wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise beteiligt zu werden.

Sieben der Unterzeichner sind Deutsche. Am Samstag haben sie die Möglichkeit öffentlich für ihre Großzügigkeit auf die Straße zu gehen.

 

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