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  • Künstlerin Sibylle Peters eröffnet einen feministischen Nachtclub auf St. Pauli.
  • Foto: Margaux Weiß

„Queens Club“ in Hamburg: Der Kiez hat jetzt einen Sex-Club nur für Frauen

St. Pauli –

Das Angebot für Männer im Hamburger Rotlichtviertel St. Pauli ist riesig und deckt die verschiedensten sexuellen Vorlieben ab – Frauen müssen sich hier länger umsehen. Eine bekannte Anlaufstelle sind Olivia Jones‘ „Wilde Jungs“ auf der Großen Freiheit. Hier strippen Männer für Frauen – Dollarscheine und Anfassen inklusive. Die Künstlerin und Wissenschaftlerin Sibylle Peters erweitert jetzt das Vergnügungs-Angebot: kreativ, erotisch und verspielt.

Sibylle Peters möchte „Pimp“ werden – doch nicht etwa, weil sie als Wissenschaftlerin keinen Erfolg hat. Der Queens Club ist ihr nächstes großes und machtkritisches Projekt: Am 7. Februar eröffnet sie im „Angel Club“ auf St. Pauli ein Freudenhaus für Frauen, den Queens Club. Peters selbst lebt seit über 20 Jahren auf St. Pauli und ist künstlerische Leiterin des Hamburger FUNDUS Theaters.

Hamburg: „Queens Club“ – das etwas andere Freudenhaus für Frauen

Der Queens Club richtet sich ausschließlich an heterosexuelle Frauen, da das Angebot für diese Zielgruppe auf dem Hamburger Kiez besonders dünn ist. Doch Peters spricht lieber von „Heterasexualität“ – daher auch der Zusatztitel zu ihrem Clubnamen: Der Heteraclub.

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Die Künstlerin erklärt im Interview mit Kampnagel-Dramaturgin Nadine Jessen: „Heterasexualität ist Heterosexualität mit einem a, mit einer weiblichen Endung, oder passender: einer weiblichen Mitte. Heute gibt es zu jeder sexuellen Orientierung eine politisch korrekte Bezeichnung, eine eigene Praxis, einen eigenen Diskurs.

Aber Frauen, die Männer begehren, sollen einfach das gleiche sein, wie Männer, die Frauen begehren? Alles Heteros? Eben nicht.“

St. Pauli: Heteraclub für Frauen – feministischer Gegenentwurf zum typischen Freudenhaus

Im Februar soll das Freudenhaus für Frauen eröffnen. Das Besondere ist, dass der Nachtclub bereits ab nachmittags geöffnet ist. Peters entwickelte mit Performance-Künstlern und „Sexperten“ aus London und Hamburg den feministischen Gegenentwurf zum typischen Freudenhaus für Männer.

Die Besucherinnen erwartet jedoch keine Prostitution, sondern eine neuartige Verbindung von Kunst, Sex, erotischer Begegnung und Gespräch. 

Peters wird kein „Pimp“ sein, der die Männer an die Besucherinnen verschachert, sondern eine Instanz, die zusammen mit den „Queens“ des Clubs, den Männern, Orientierung gibt, Grenzen aufzeigt und das Betreten neuer Wege anleitet.

Queens Club auf St. Pauli: Keine Prostitution, nur Begegnungen

Der Club ist für alle Frauen gedacht, die „Lust haben, mal wieder zu begehren, mal wieder angeknipst zu werden, die Antennen auszufahren“ – doch es geht hier nicht nur um sexuelle Erfahrungen und Anregungen. Auch wer erstmal nur schauen, „chillen“, reden oder tanzen möchte, findet hier seinen Platz.

Doch auch die typischen Separés erwarten die Besucherinnen im Queens Club, nur dass die Frau in diesem Fall im Mittelpunkt steht und nicht der Mann. Hier kann sie in intimen „One-on-One-Performances“ den Performern begegnen, diese berühren und vice versa.

Video: Olivia Jones Casting

Am 7. Februar, von 16 Uhr bis 2 Uhr nachts, eröffnet der Heteraclub am St. Pauli Fischmarkt 18. Die Türen sind für alle Frauen ab 18 Jahren geöffnet, auch Transgender sind willkommen – um hier ihre Neugierde, Sexualität und Kreativität zu entdecken und auszuleben. 

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