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  • 8. November 2020: „Aus Liebe zu unserem Propheten“: Hamburger Islamisten demonstrieren nach den Morden in Frankreich.
  • Foto: picture alliance/dpa

„Morde ausdrücklich begrüßt“: Hamburgs Islamisten loben Attentate – neue Demo

Der Hamburger Verfassungsschutz warnt vor einer alarmierenden Entwicklung: Die salafistische Szene der Stadt begrüßt die Morde in Frankreich im Zusammenhang mit den Mohammed-Karikaturen ausdrücklich, islamistische Vereinigungen hetzen ihre Anhänger in Hamburg auf. Am 20. November findet erneut eine Demo  mit dem Tenor „Gegen Respektlosigkeit gegenüber unserem Propheten Muhammad“ statt.

„Die als Beleidigung des Propheten empfundenen Karikaturen wurden über alle organisatorischen Grenzen innerhalb der islamistischen Klientel beklagt und Frankreich scharf für seine vermeintliche antiislamische Politik verurteilt“, so das Landesamt für Verfassungsschutz: „Die Morde hingegen wurden kaum kritisiert, in einzelnen Fällen sogar begrüßt, als folgerichtig und für gerechtfertigt erachtet.“

Mohammed-Karikaturen: Hamburger Islamisten hetzen Anhänger auf

Die Verfassungsschützer zählen auf ihrer Internetseite Beispiele auf:

So haben Salafisten in den sozialen Medien positive Stellungnahmen zu den Anschlägen gepostet und dem Mörder des französischen Lehrers Samuel Paty gehuldigt. Der Lehrer, der im Unterricht zum Thema Meinungsfreiheit Mohammed-Karrikaturen gezeigt hatte, wurde als „Hund“ verunglimpft. Außerdem wurde zum Widerstand gegen die Meinungsfreiheit aufgerufen: Der Prophet sei „wichtiger als jede wertvolle Person in unserem Leben; niemand hat das Recht ihn zu beleidigen. Niemand soll zulassen, dass jemanden unsere ehrenvolle Religion mit Taten oder Worten angreift, egal was der Preis dafür ist.“

Am 18.Oktober postete ein Hamburger Salafist ein Bekenner-Video des Mörders von Paty, das mit einem französischen Sprechgesang unterlegt ist. Auszugsweise heißt es in diesem Kampflied: „Wir müssen Frankreich schlagen, es ist die Zeit, sie zu demütigen. Wir wollen Leid und Todesfälle zu Tausenden sehen“.

Verfassungsschutz: So hetzen Islamisten in Hamburg

Die grauenvollen Taten wurden aber nicht nur von Salafisten im Internet gefeiert, wie die Verfassungsschützer berichten. Auch der Leiter des islamistischen Al-Azhari-Instituts in St. Georg hetzt aktiv, unterstellt der deutschen Gesellschaft eine „Islamophobie“, die jeden Tag auf die Muslime diskriminierend wirke. In Hamburg würden die Moscheen respektlos behandelt, und Polizei und Verfassungsschutz würden Muslime immer wieder angreifen.

Salafisten-Demo in Hamburg

Erneut sprach der Institutsleiter sich gegen eine Integration aus und unterstrich, dass die Sharia ein zu beachtender Bestandteil des islamischen Glaubens sei, der nur von Muslimen „gedeutet“ werden dürfe. Bereits am 8. November hatte er eine Demo angemeldet, an der 280 Menschen teilnahmen, darunter mehrheitlich Islamisten aus verschiedenen Organisationen.

Die islamistische Furkan-Gemeinschaft mit Wurzeln in der Türkei zeigte sich angesichts der jüngsten terroristischen Anschläge in Europa widersprüchlich. Während sie den Anschlag in Wien vom 02. November 2020 auf ihrer Facebook-Seite verurteilte, blieb eine Distanzierung von den Messerattacken in Frankreich aus.

Hamburg: Hetze in Moschee beim Freitagsgebet

In einer der islamistischen Hezb-e Islamis zuzurechnenden Hamburger Moschee behauptete der Imam in der Freitagspredigt am 23. Oktober 2020, dass die Ungläubigen ständig den Propheten beleidigen würden. 

Selbst die bisher inaktive Tabligh-i Jamaat (TJ) beteiligte am 02. Oktober 2020 an einer Kundgebung vor dem Französischen Konsulat in Hamburg unter dem Tenor „Demonstration gegen die erneuten provokanten Karikaturen des Propheten Muhammads“. Die islamistisch-nationalistische Ülkücü-Bewegung griff insbesondere das Verbot der „Grauen Wölfe“ in Frankreich auf und stellte in verschiedenen Postings den französischen Präsidenten als Schwein oder Hund dar. Insgesamt wird in vielen Postings die Überzeugung ausgedrückt, in Europa herrsche Islamfeindlichkeit und Europa starte einen „neuen Kreuzzug“.

Hamburg: Islamisten planen weitere Demo

Am kommenden Freitag, 20.November 2020 findet erneut eine Demonstration unter dem Tenor „Gegen Respektlosigkeit gegenüber unserem Propheten Muhammad“ statt. Auch hieran dürften sich wiederum Islamisten beteiligen.

Hintergrund der mörderischen Angriffe in Frankreich ist der in Paris begonnene Prozess gegen mutmaßliche Komplizen der Charlie-Hebdo-Attentäter vom Januar 2015. In diesem Zusammenhang wurden erneut Mohammed-Karikaturen veröffentlicht. Als die MOPO 2015 aus Solidarität mit den ermordeten Karikaturisten die Zeichnungen veröffentlichte, kam es zu einem Brandanschlag auf das damalige Verlagsgebäude. (ste)

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