Immanuel Pherai, Nicolai Remberg und Robert Glatzel klatschen ab

Immanuel Pherai, Nicolai Remberg und Robert Glatzel (v.l.) freuten sich über einen erfolgreichen HSV-Test gegen den FC Groningen. Foto: WITTERS

„Er schafft es ohne mich“: Komische Situation für einen HSV-Profi

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Immanuel Pherai ordnete in den vergangenen Wochen alles seinem großen Ziel unter: endlich wieder konstant fit und beschwerdefrei zu sein. Dafür sagte er sowohl im Oktober als auch im November die Länderspielreisen nach Suriname ab. Der Mittelfeldmann erklärte in der MOPO: „Ich musste mich um mich selbst kümmern und zurück in den Flow kommen.“ Dieser Flow wurde durch eine Gelb-Rote Karte in Köln (1:4) erneut unterbrochen, grundsätzlich gesund ist Pherai nun aber. Dennoch wurde er diesmal nicht nominiert – eine komische Situation.

Dass er innerlich damit zu kämpfen hat, derzeit nicht in Suriname zu sein, deutete am Mittwoch zumindest Pherais Mimik an. Nach dem 6:3-Sieg im Test gegen den FC Groningen, zu dem er ein Tor und zwei Assists beisteuerte, sagte er: „Klar, ich bin stolz, für mein Land aufzulaufen. Und ich möchte dabei sein und helfen, um es zur WM zu schaffen.“ Das darf er gegenwärtig aber nicht. Suriname wird ohne Pherai die entscheidenden Qualifikationsspiele gegen El Salvador am Donnerstagabend (23 Uhr deutscher Zeit) und Guatemala am Mittwoch (2 Uhr) bestreiten.

Suriname kann ohne Pherai die direkte WM-Quali sichern

Die Nationalmannschaft des HSV-Profis rangiert vor den finalen beiden Spieltagen an der Tabellenspitze seiner Viergruppe – vor Panama, das punktgleich ist (sechs Zähler) und die gleiche Tordifferenz aufweist (+1). Allerdings hat Suriname ein Tor mehr geschossen (vier) als Panama (drei). Pherai weiß: „Wenn wir zweimal gewinnen und das bessere Torverhältnis haben, sind wir direkt qualifiziert.“ Nur wenn Panama besser punktet als Suriname oder sein Torverhältnis entscheidend verbessert, müsste Pherais Team in die Play-offs. Nur der Tabellenerste steht schon in der nächsten Woche als Teilnehmer der WM 2026 fest. Hamburgs Mittelfeldmann wird es aus der Ferne verfolgen.

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„Ich wollte eigentlich dabei sein, aber ich habe mit dem Trainer gesprochen und er meinte: Weil ich aus einer Verletzung zurückkomme, sei es 50:50“, berichtete Pherai von seinem Austausch mit Nationalcoach Stanley Menzo. „Er kann mich mitnehmen, aber auch zu Hause lassen.“ Schließlich entschied sich Menzo, auf Pherai zu verzichten. „Er war überzeugt, dass er es ohne mich schafft.“ Das musste der 24-Jährige akzeptieren. Was ihm schwergefallen sein dürfte, da er kürzlich noch selbstbewusst gesagt hatte, er könne für Suriname „einen wichtigen Beitrag leisten“.

Nach Sperre: Pherai will beim HSV in den Rhythmus finden

Jetzt müssen es seine Kollegen ohne ihn richten. Und Pherai versucht, den richtigen Umgang mit dieser Situation zu finden, verweist auch auf seine lange Verletzungszeit: „Ich komme gerade erst wieder auf den Platz.“ Deshalb hilft ihm das Verbleiben in Hamburg, um beim HSV zurück in den Rhythmus zu finden. Darauf hofft auch Merlin Polzin. „Nationalmannschaftsspiele sind super, aber Merlin sagt auch, dass man bei mir ein bisschen aufpassen muss“, erklärt Pherai. „Nicht, dass (bei den Länderspielen; d. Red.) irgendetwas passiert. Das kann ja immer sein“, weiß er.

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Gegen Groningen sammelte Pherai wichtige Spielpraxis über 81 Minuten. Gegen Dortmund (1:1) fehlte er gesperrt, nächste Woche Samstag will er gegen den FC Augsburg in den HSV-Kader zurückkehren – und im kommenden Jahr dann auch ins Aufgebot von Suriname. „Das nächste Mal bin ich wieder dabei“, ist sich der Offensivmann sicher. Die Frage ist nur, ob er dann Play-off-Partien bestreiten muss. Oder ob Suriname die WM-Quali schon vorher klarmacht.

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