Das Stadtteilarchiv Ottensen - Geschichtswerkstatt für Altona e.V. und der Denkmalverein Hamburg e.V. fürchten eine Verwitterung des Bahnwasserturms. Sie fordern die Verantwortlichen zur Instandhaltung auf.
  • Der 37 Meter hohe Stahlbetonturm wurde 1954/55 errichtet.
  • Foto: picture alliance/dpa

Hier verfällt das nächste Hamburger Denkmal

Stattlich überragt er die einstige Anlage des Bahnbetriebswerks, doch eingeschlagene Fenster und nachlässige Instandhaltung nehmen das Gebäude mit: Mitten in Hamburg verwittert mit dem Altonaer Bahnwasserturm vor aller Augen das nächste Denkmal.

Der Turm sei seit Generationen ein wichtiger Orientierungspunkt für Reisende und die Menschen, „die in der Umgebung des ehemaligen Bahnbetriebswerks wohnten oder heute wohnen“, teilt das Stadtteilarchiv Ottensen mit. Schon seit 66 Jahren verleihe der Turm „Quartiersidentität“ und ist neben der Harkortstraße an der Abzweigung von der Verbindungsbahn zum Kopfbahnhof kaum zu übersehen.

Altonaer Wasserturm: Hamburger Denkmal zerfällt

Als eines der letzten Zeugnisse der Dampflokzeit und des einst bedeutenden Bahnknotens sei der Wasserturm ein „wichtiger Teil des industriellen Erbes unserer Stadt“. Daher stehe er unter Denkmalschutz. Trotzdem verfällt der Turm nun – Scheiben sind zerschlagen und Witterungseinflüsse zerstören die noch vorhandenen Installationen. 


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Eigentlich soll das Denkmal instandgehalten und in die Neue Mitte Altona integriert werden. Doch da die Eigentumsübertragung von der Deutschen Bahn auf die Freie Hansestadt Hamburg noch nicht abgeschlossen ist, fühle sich scheinbar niemand verantwortlich, vermutet das Stadtteilarchiv. 

Vereine fordern Instandhaltung

Es macht sich deshalb nun öffentlich für den alten Turm stark und fordert als Geschichtswerkstatt für Altona e.V. gemeinsam mit dem Denkmalverein Hamburg e.V. die nötigen Schritte zur Instandhaltung ein. 

„Bisher hat die Vermarktung der ‚Mitte Altona‘ anscheinend sein Überleben gesichert.“ Marketingüberlegungen hätten sich den Turm als identitätsstiftendes Bauwerk für das neue Quartier zunutze gemacht und sollten so den Verkauf und die Vermietung von Wohnungen unterstützen, vermutet der Verein.

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„Sorgen wir gemeinsam mit vielen Bewohnerinnen und Bewohnern der Mitte Altona dafür, dass er jetzt, wo er in den Augen der Investoren seine Schuldigkeit getan hat, als Industriedenkmal, das allen gehört, überleben kann.“

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